Caracas (11. May – 12. May)
Nachdem wir am Flughafen Bolivares gewechselt und uns übers Tourist-Office ein Hotel haben reservieren lassen, sind wir mit dem Taxi in die Innenstadt von Caracas gefahren. Wir kamen in einen Stau und waren rund 2 Stunden unterwegs, eine Brücke ist wegen Erdrutschen eingestürzt und hat den Flughafenverkehr so ziemlich lahm gelegt. Der Taxifahrer hat uns über die gefährliche Stadt aufgeklärt und gemeint, dass das Hotel wo wir haben in einem schlechten Viertel sei.
Er hatte leider Recht, das Hotel wie auch die Gegend war ziemlich schäbig. Hungrig wie wir waren haben wir in einem nahe gelegenen Restaurant eine Pizza gegessen, welche gar nicht einmal so schlecht war. Während dem Essen hat es jedoch in einem Strassenrestaurant einen Diebstahl gegeben und es gab einen riesigen Wirbel, die Leute haben ihre Tische fluchtartig verlassen oder sich auf den Boden geworfen. Wir sind nach dem Essen rel. zügig zum Hotel zurück und wussten, dass wir schnell aus der Stadt raus wollten.
Da wir noch nichts geplant oder gebucht hatten für unsere 3-wöchige Venezuela-Reise, sind wir einem guten Tipp aus dem Reisehandbuch gefolgt und haben uns an Ben Rodriguez gewendet. Ben hat ein Reisebüro in Caracas, er hat uns super beraten und für uns ein paar Sachen organisiert und eine gute Route nach unseren Vorstellungen zusammengestellt.
Ben hat uns auch gleich geraten das Hotel für die nächste Nacht zu wechseln, welches in einem besseres Viertel der Stadt ist. Das haben wir dann auch gleich gemacht und waren ganz zufrieden, konnten auch abends nach dem Essen ohne Angst zu haben zum Hotel laufen.
Salto Angel (13. May – 16. May)
Nach einer 9 Std. Busfahrt sind wir am Busbahnhof von Ciudad Bolivar angekommen. Wir hatten ein schönes Hotel etwas erhöht mit toller Aussicht auf die Stadt. Am nächsten Morgen sind wir früh los um den Flug nach Canaima zu erreichen. Wir sind mit einer ganz kleinen Maschine geflogen und hatten eine super Sicht auf die Landschaft, die Flüsse, Seen und Wasserfälle. Canaima ist ganz winzig und nur auf dem Flugweg erreichbar. Der Guide (Carlos) von dem Touroperator hat uns am Flughafen abgeholt und auf das was uns in den nächsten zwei Tagen erwartet vorbereitet. Mit zwei Engländern, einem Koch, einem Hilfskoch, einem Bootsführer und dem Guide sind wir am Nachmittag mit dem Boot rund 4 Std. in Richtung Salto Angel (Angel Falls) gefahren.
Die Aussicht auf die Tafelberge war genial und bald schon kam auch der riesige Wasserfall (1km freier Fall) zum Vorschein. Am Fusse des Wasserfalles wurden wir ausgeladen und sind in Richtung Wasserfall hinaufgelaufen. Nach einem anstrengenden, schnellen Marsch über Wurzeln und Steine kam man direkt an den Pool wo der Wasserfall hineinstürzt. Carlos hat diese Wanderung ohne Probleme mit seinen Flipflops (Zehenschläppli) hingekriegt. Er hat erzählt, dass er diesen Weg 2x die Woche macht und somit seine Zehen gut trainiert seien ;-).
Unterdessen hat der Rest der Mannschaft die Hängematten im Camp aufgehängt, Feuer gemacht und das Essen für alle vorbereitet. Das Essen war für die einfachen Verhältnisse erstaunlich gut. Vollgegessen und müde haben wir uns in die Hängematten gelegt, obwohl es in der Nacht stark geregnet hat und wir quasi draussen schliefen haben wir gut geschlafen.
Am nächsten Tag ging die Fahrt zurück, Flussabwärts wir waren etwas schneller. Am Nachmittag sind wir mit Carlos zu den Wasserfällen (Sapo- und Hacha Falls) bei der Canaima-Bucht gelaufen. Diese Wasserfälle sind nicht so hoch dafür viel breiter und nicht weniger spektakulär wie der legendäre Salto Angel. Das tolle bei diesen beiden Wasserfällen war, dass man unter dem Wasserfall durchlaufen kann. Wir waren völlig durchnässt, egal, es war ein super Erlebnis.
Orinocco-Delta (17. May – 19. May)
Am nächsten Tag ging es wieder zurück in die Stadt Ciudad Bolivar. Wir machten uns auf die Suche nach einem Geldautomaten, leider ohne Erfolg. Das ist übrigens in Venezuela ein schwieriges Unterfangen. Die Automaten haben unsere Karten nicht akzeptiert und so mussten wir jeweils an den Schalter, was meist mit Schlangestehen verbunden war. Die Stadt hat uns übrigens nicht so gut gefallen.
Ben hat uns jemanden organisiert, welcher uns via Puerto Ordaz/San Felix an den Fluss gefahren hat wo unsere nächste Tour in das Orinocco Delta startete. Hier hat uns Marcel ein deutscher Guide mit dem Boot abgeholt und zur superschönen Lodge gebracht.
Hier haben wir diverse Bootstouren gemacht in die Mangroven, haben Piranha gefischt, Indianer besucht und Jungle-Walks gemacht. Roger aus St. Gallen ist jeweils auch mit von der Partie gewesen. Es waren 3 ganz schöne Tage, wir haben viele Tiere beobachtet u.a. haben wir einen Tapir im Camp angetroffen.
Choroni & Merida (20. May – 27. May)
Mit dem Taxi ging es dann nach Maturin, hier hatten wir noch etwas Zeit in eine Shopping-Mall zu gehen, etwas zu lädele und aufs Internet zu gehen. Von da aus gings dann mit dem Nachtbus nach Maracay (hatten allerdings ein Achsenbruch unterwegs und mussten warten und umsteigen) und weiter über einen schöne und gefährliche Passtrasse im Henri Pittier Nationalpark nach Choroni. Hier haben wir 2 Tage am Strand ausgespannt. Leider konnten wir nicht in den Nationalpark, da hätte man eine Tour buchen müssen (haben wir verpasst).
Auf dem Rückweg haben wir Yvonne (Australierin) und Johannes (Holländer) getroffen. Sie hatten dasselbe Ziel und so sind wir gemeinsam mit dem Nachtbus die 12 Std. nach Merida gefahren. Merida liegt am nördlichen Fusse der Anden und bietet viele Möglichkeiten für Wanderungen etc. Nach dem Abladen vom Gepäck im Hotel und einem Stadtbummel sind wir ziemlich müde früh zu Bett gegangen.
Am nächsten Tag hat uns die Luftseilbahn auf 4700m.ü.M. gebracht. Es war sehr schön, wir hatten Glück mit dem Wetter und somit eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge. Mit der Gondel sind wir wieder hinunter auf die Station Loma Redonda auf rund 4300m, wo der Start unsere Wanderung war. Die Luft war sehr dünn und wir konnten nicht unseren gewohnten zügigen Wanderschritt einlegen. Nach einem kurzen Anstieg (45Min.) ging es dann aber nur noch bergab für rund 5 Stunden. Wir haben unterwegs 6 Deutsche, 1 Venezolanerin und 1 Engländer kennen gelernt. Der Weg führte uns in ein kleines Bergdorf Los Nevados auf 2400m. Wir haben uns alle in derselben Posada „Bella Vista“ eingenistet und hatten einen lustigen Abend zusammen.
Wie immer von Reisenden haben wir auch wieder viele gute Tipps über diverse Länder in Südamerika bekommen. Wir haben uns auch gleich entschieden unsere Unterkunft in Merida zu wechseln und sind in die Posada Suiza eingezogen wo auch die meisten der Deutschen gewohnt haben. Am Abend haben wir uns dann alle nochmals getroffen, haben fein gegessen und in einer Disco das Tanzbein geschwungen…leider kein Salsa (das hätte Moni noch besser gefallen).
Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus in ein schönes Bergdörfchen (Jaji) gefahren und haben uns einen gemütlichen Tag gemacht. Am Tag darauf sind wir wieder mit dem Nachtbus nach Caracas gefahren. Sind dann gleich vom Busterminal auf den Flughafen mit dem Taxi und haben den Flug in Richtung Trauminseln Los Roques geschnappt.
Los Roques (28. May – 2. Juni)
Der Flughafen auf Gran Roques der Hauptinsel der Los Roques ist lediglich eine Landepiste mit einem Flughafen-Tower auf einem Lastwagen so richtig „härzig“.
Da nicht Hochsaison ist haben wir nichts vorreserviert und haben uns vor Ort eine Posada gesucht. Wir wussten, dass es sehr teuer ist, dh. eine Nacht pro Person 70 -100 US Dollar kosten wird. Wir waren umso mehr überrascht, dass wir eine schöne Unterkunft für 40 pro Person inkl. Frühstück und Nachtessen gefunden haben (ein Glückstreffer).
Wir waren vom ersten Moment an überwältigt von der Stimmung, dem hübschen Dorf und der super Aussicht aufs Meer. Von Gran Roques aus sind wir dann jeweils mit dem Boot auf die umliegenden Inseln und Strände gefahren. Sind viel geschnorchelt und haben 2 Tauchgänge gemacht. Es war einfach nur Erholung, je weniger wir machten umso fauler sind wir geworden. Wir haben tolle Leute kennen gelernt, u.a. Theresa und Matthias von Schweden. Theresa war 3 Monate als Ärztin in Bolivien und hat uns gute Tipps gegeben.
Die Zeit verging schneller als gewünscht und wir haben wieder die Maschine nach Caracas bestiegen. Nach einer Nacht in der Nähe des Flughafens an der Küste von Caracas sind wir am nächsten Morgen sehr früh mit Zwischenlandung in Bogota (Kolumbien) nach Quito in Ecuador geflogen.