Anreise: (5. – 6. April)
Im Schneegestöber haben wir am 5. April Basel verlassen. Der Gedanke an Wärme, Sonne, Shorts und Sandalen hat uns die Reiserei erleichtert. Da wir wegen der Enteisung der Maschine verspätet abgeflogen sind, sind wir natürlich auch entsprechend verspätet in London angekommen. Wir konnten nur noch quer durch den Flughafen Heathrow rennend, den Anschluss nach Mexiko erreichen. Adi hatte noch ein Trauma von dem verpassten Flug in London vor 3 Wochen (Newcastle-Weekend!!).
Auf jeden Fall war es uns spätestens in Mexiko klar, dass unser Gepäck natürlich nicht so schnelle Beine hat wie wir J. Will heissen, dass wir für die Nacht in Mexiko, wie auch für die folgenden 3 Tage in San José, Costa Rica, unser Gepäck nicht hatten. Wohlweislich hatten wir 1 Waschbeutel und andere wichtige Utensilien im Handgepäck, und T-Shirt und Socken konnten wir uns ja kaufen.
San José: (6. – 8. April)
Durch den Jetlag waren wir in den ersten Tagen immer so gegen 4 Uhr morgens wach. Unser Hotel Vesuvio war an zentraler Lage und wir konnten die Stadt problemlos zu Fuss erreichen. Wir verbrachten den ersten Tag mit einem Stadtbummel, haben uns in Sodas (einfache Restaurants) verköstigt und das Geschehen beobachtet. San José ist ganz nett, hat aber nach unserem Geschmack, keine speziellen Sehenswürdigkeiten oder einen speziellen Charme. Den zweiten Tag sind wir mit dem öffentlichen Bus nach Heredia gefahren, das ist ein nettes Oertchen ca. 30km nördlich von San José. Hier haben wir eine interessante Tour auf einer Kaffeeplantage (Britt) mitgemacht. Wir wissen nun Bescheid über die Herkunft und Machart von Kaffee.
Reise in den Süden auf die Osa Peninsula: (8. – 9. April)
Wir haben uns entschlossen die 350km in den Süden mit dem öffentlichen Bus zu bestreiten. Wir haben die 9 stündige Fahrt jedoch in zwei Etappen gemacht, mit einem Stopover in San Isidro del General. Hier haben wir eine eher üble Absteige erwischt, das Hotel Chirripo, ansonsten ist der Ort ganz beschaulich und hat ein leckeres mexikanisches Restaurant. Nach weiteren 6 Std. im Bus waren wir froh in Puerto Jimenez anzukommen. Wir haben unser Zimmer im Hotel Choza del Manglar bezogen und uns ins nette Städtchen begeben um herauszufinden wie wir am nächsten Morgen in den Nationalpark, resp. zum Startpunkt des Wanderweges kommen.
Nationalpark Corcovado: (10.- 13. April)
1.Tag:
Um 5 Uhr stiegen wir in den ersten Bus in Richtung La Palma, da genehmigten wir uns erstmal ein costaricanisches Frühstück (Gallo Pinto), bestehend aus Reis mit Bohnen, Rührei, Toast und Kaffee. Es ging nicht lange sind wir schon angesprochen worden, ob wir ein Taxi brauchen und das brauchten wir ja auch tatsächlich. Wir machten uns schon Gedanken, ob wir hier überhaupt weg kommen, denn der Ort besteht nur aus 3 Häusern inkl. dem Soda, wo wir frühstückten. Aber es kommt alles wie es kommen muss…, so sind wir mit dem Allrad-Taxi (ein Muss in dieser Gegend) über Bäche, Tümpel und Geröll rund 14 km nach Rio Rincon gefahren worden.
Hier startete um ca. 7.15 Uhr unsere 6.50 (25 km) stündige Wanderung via Los Patos durch den Regenwald.
Es war traumhaft und sehr spannend, Adimo alleine im grossen lebendigen Dschungel…. Wir waren überwältigt von der Tier- und Pflanzenwelt und den vielen Geräuschen.
Oberhalb unserer Köpfe hangelten sich allerlei Affen (Totenkopf-, Klammer- und Kapuzineraffen) von Ast zu Ast. Aras und viele andere schöne Vögel lärmten und knabberten an den Bäumen. Auch Vierbeiner, wie Nasenbären, Wildschweine und Biberartiges haben wir gesehen. Halt so richtig wie man es sich vorstellt…
Die Beine gingen von alleine wir merkten erst bei der Ankunft, in der Ranger Station Sirena, wie müde wir waren und das es Blasen an den Füssen und viel Mückenstiche gab. Sirena liegt wenige Meter vom Meer entfernt in einer schönen Lichtung und hat mehrere Mehrbettzimmer und einen Campingplatz. Wir hatten unsere Schlafsäcke dabei und nur das Nötigste für die 3 Tage.
2. Tag:
Der nächste Tag war unser Ruhetag, wo wir zwei kürzere Wanderungen rund um Sirena unternahmen wo wir auch wieder viele Tiere sahen. Wir wurden in der Ranger Station verpflegt.
3. Tag:
Gestärkt konnten wir nun die zweite Etappe von (18 km) unter die Füsse nehmen. Dieser Weg führte uns der Pazifikküste entlang nach La Leona. Auch diese Strecke war super, wir hatten immer den Blick aufs Meer und haben vor allem viel Papageien gesehen. In La Leona wartete ein hübsches Beach Bungalow direkt am Meer und ein feines Z’Nachtessen auf uns… es war superschön.
4. Tag:
Am nächsten Morgen hat es stark geregnet. Verpackt in unsere Regenjacken und Rucksackhüllen sind wir am Strand entlang nach Carate gelaufen um, um 8.30 Uhr das Collectivo (Sammeltaxi) zu erreichen, welches uns wieder nach Puerto Jimenez zurück bringen sollte. Wir haben ungeschickterweise die Busstation verpasst, da wir gedacht haben Carate müsste ein Dörfchen sein, es war jedoch nur ein Flugsteifen und 2 Häuser. Nun ja, wir haben das erste von zwei Sammeltaxis verpasst und mussten den ganzen Tag warten, bis 16 Uhr, um an unseren Ausgangsort Puerto Jimenez zurückfahren zu können.
Richtung Nicoya Peninsula nach Samara: (14.- 16. April)
Nach einer weiteren Nacht in Puerto Jimenez haben wir mit der 11 Uhr Maschine in Richtung San José abgehoben. Wir haben uns entschieden etwas ausserhalb der Stadt San José in Alajuela zu logieren um von da aus den Transfer nach Samara zu organisieren. Wir haben uns für die Fahrt mit dem Interbus am Sonntag entschieden, somit hatten wir noch den Samstag in Alajuela, einem kleinen, netten aber doch eher langweiligen Dorf.
Wir wollten uns den nahe gelegenen Vulkan Poas ansehen, einer der aktivsten und meistbesuchtesten Vulkane in Costa Rica. Da die öffentlichen Busse erst um 9 Uhr in diese Richtung fahren, haben wir uns um 7.30 Uhr ein Taxi genommen. Wir hatten super Glück mit dem Wetter, es gab keine Wolke am Himmel und um 8.30 Uhr noch keine Touristen am Vulkan. Ronald unser Taxifahrer hat uns ein gutes Angebot gemacht für die Hin- und Rückfahrt und hat uns auch zum Vulkan begleitet. Es war sehr amüsant und er hat uns viel über Land und Leute erzählt (auf Spanisch J versteht sich).
Am Sonntag starteten wir dann die rund 5 stündige Busfahrt nach Samara an der Pazifikküste auf der Nicoya Peninsula in der Provinz Guanacaste.
Sprachschule in Samara: (17.- 28. APRIL)
Wir wurden nach Ankuft in Samara am Sonntagnachmittag von unserer Gastfamilie, Orledis und Olman, in Empfang genommen. Wir waren positiv überrascht in einem sehr neuen Haus wohnen zu dürfen und ein eigenes Badezimmer zu haben. Die beiden haben weder Kinder noch Haustiere, somit war es wirklich sehr ruhig, gemütlich und sehr sauber. Was bei anderen Gastfamilien, wie wir später erfahren haben, extrem anders war. Auch das Essen, was sehr einfach war, war sehr gut. Adi hat jeweils zum Frühstück Gallo Pinto (Reis und schwarze Bohnen) mit Plätzli gegessen, Mo hat sich auf die frischen Früchte beschränkt, jam.
2 Wochen Spanischunterricht bei INTERCULTURA LANGUAGE SCHOOL:
Nach einem kurzen Einstufungstest am Montagmorgen sind wir mit zwei Kanadier, Denise und Bernhard, einem pensionierten Ehepaar und Asli, einer Türkin in die Klasse von Melvin eingeteilt worden, Level 3. Wir hatten von Anfang an sehr viel Spass, vor allem Bernhard hat uns mit seinen Anekdoten zu lachen gebracht. Aber es war auch viel Stoff, Melvin hat uns nicht geschont. So hat uns das „Past Pretorito Simple“ inkl. allen irregulären Verben sehr zu schaffen gemacht.
Die Tage vergingen wie im Fluge, abwechslungsweise morgens oder nachmittags hatten wir Schule. So konnten wir gemütlich am Strand liegen, aufs Internet, etwas essen oder trinken gehen oder so… und natürlich auch die Hausaufgaben machen.
Am Wochenende machten wir, zusammen mit Bernhard und Denise und Michel, organisiert von der Schule, den Ausflug nach Arenal und dem Monteverde Nationalpark.
Auch die zweite Woche war toll, wir haben in Samara tolle Leute kennen gelernt u.a. natürlich auch Schweizer wie; Regula, Tina und Marcel welche auch noch für ein paar Monate in Südarmerika reisen werden. Wer weiss, vielleicht trifft man sich ja wieder?!
Nosara, Palo Verde, Rincon de la Vieja und Manuel Antonio: (30. APRIL – 4. Mai )
Wir bekamen durch geschicktes Verhandeln einen guten Preis für einen Mietwagen für 10 Tage. So konnten wir uns am Samstag, nachdem wir die Schule beendet hatten, den kleinen 4×4 Daiatsu abholen und in Richtung Nosara der Küste entlangen fahren. Hier gibt es wunderschöne leere Strände und einige Hotels und B&B’s mit Blick auf das Meer. Wir haben uns für das Casa Romantica in Nosara an der Playa Guiones entscheiden. Es hat extrem viele Schweizer, Deutsche und Amerikaner da die Hotels oder Surfschulen besitzen. So wollte es der Zufall, dass wir von Schweizern bewirtet wurden, Remon und Sylvia. Es ist eine tolle Unterkunft und das Essen ist ein Traum.
Der Palo Verde Nationalpark ist bekannt für seine Vogelvielfalt, zum Park führt ein langer steiniger Weg. Der Park ist nicht sehr bekannt und es gibt auch nur wenig Uebernachtungsmöglichkeiten, eine sehr teure Lodge (60$ pro Person) oder die Rangerstation mit Kajütenbetten ohne Komfort, ausser der absoluten Ruhe (15$ pro Person). Wir können ja mittlerweile auch sehr bescheiden sein und haben uns das Geld gespart. Die Ranger waren sehr nett, die waren froh um Gäste, denn wir waren nur zu dritt, da Nebensaison und Trockenzeit ist und es nicht wirklich viele Vögel zu sehen gab.
Hier gibt es diverse Wanderwege die durch den Wald und auf diverse Aussichtsplatformen führen. Auf einer Plattform haben wir Dieter und seine Frau kennen gelernt. Dieter hat in München ein Reisebüro spezialisiert auf Costarica und kennt das Land in und auswendig.
Wir wollten am nächsten Tag eine Bootstour auf dem Rio Tempisque machen. Da aber erstens 1. Mai war, es zweitens keine anderen Gäste gab und drittens der Bootsführer nicht zu erreichen war, mussten wir darauf verzichten.
Unser nächstes Zeil war der Nationalpark Rincon de la Vieja ein 1800m hoher Vulkan, welchen wir besteigen wollten. Bepackt mit viel Wasser wenig Proviant und Regenjacken haben wir um 8 Uhr den Anstieg unter die Füsse genommen. Es war sehr angenehm kühl es ging stetig eine Biese, teilweise hat es uns fast davongewindet. Die Aussicht nach 3 Std. Marsch war super, es hat sich gelohnt wie meistens… Wir haben 2 Amerikaner kennen gelernt welche mit dem Velo unterwegs sind. Da sie ihre Räder im Hotel hatten, haben wir sie ein Stück mit dem Auto mitgenommen, sie waren sehr dankbar.
Der Nationalpark Manuel Antonio ist ein Muss für Costarica-Reisende (steht in jedem Reisebuch). Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Der Park, eine Halbinsel liegt an der Pazifikküste und ist sehr gut besucht, da man ihn sehr gut erreichen kann. Wir haben uns mit Badezeug und leichtem Schuhwerk auf die gut markierten Wanderwege begeben. Trotz den vielen Leuten, hatten wir Glück und haben Faultiere an den Bäumen hängen sehen. Die sind etwas grösser wie die Brüllaffen, sind dicker und haben ein etwas hässliches Gesicht. Sie bewegen sich, wenn überhaupt, sehr langsam. Auch Kapuziener-Affer und Atukis konnten wir wieder beobachten. Es war extrem heiss und feucht umsomehr haben wir uns auf den schönen Strand und das Meer gefreut, welchen wir uns allerdings mit ein paar anderen Touristen teilen mussten.
Playa Matapalo & Orosital: (5. Mai – 7. Mai )
Matapalo ist ein winziger Ort mit ein paar Häusern, einem Kiosk und einer handvoll Unterkünften. Wir haben uns für einen Bungalow am Strand entschieden, welches im Reisefuehrer empfohlen wurde. Durch einen Besitzerwechsel hat es an Qualität verloren, wie wir leider feststellen mussten. Der Strand ist so lange das Auge reicht, wunderschön und menschenleer.
Wir machten einen ausgiebigen Strandspaziergang auf der Suche nach einem kühlen Drink haben wir den Kanadier Michel kennen gelernt. Er besitzt seit 15 Jahren ein paar Bungalows und eine kleine Bar welche am Abend zum Gourmettempel wird… Er ist Hobbykoch und Schriftsteller (Kinderbücher) und hat versprochen am Abend für uns Filet Mignon a la Szechuan zu kochen. Er trinkt gerne und regelmässig und war bereits am Nachmittag schon in einem „guten“ Zustand. Na ja, es hat sich doch irgendwie vertrauenswürdig angehört und wir haben ihm versprochen zu kommen.
Wir waren sehr positiv überrascht, denn Michel hat wirklich mit den frischesten Zutaten ein tolles Menü mit Salat gezaubert. Sein Zustand hat sich zwar stetig verschlechtert aber das Essen war wirklich saumässig gut.
Am nächsten Tag sind wir über einen Pass wieder ins Landesinnere ins Orosital gefahren. Hier ist die Vegetation wieder etwas anders, es gibt hier Kaffeplantagen und Forellenzucht. Der Ort Orosi ist sehr hübsch und die Leute hier scheinen sehr sportlich zu sein, wir sahen viele Jogger und Mountainbiker. Die Kiki-Lodge befindet sich zwischen Orosi und dem Tapanti Nationalpark in einer sehr schönen Lage. Am nächsten Tag haben wir unsere Wanderschuhe angeschnallt und sind die diversen Wanderwege im Nationalpark abgelaufen. Am Nachmittag haben wir noch den Charchi-Stausee besucht und in einem Ausflugsrestaurant etwas gegessen. Die Costaricaner machen auch gerne Ausflüge am Sonntag und entsprechend viele Leute waren unterwegs. Touristen gab es keine zu sehen, wir sahen generell fast keine, was uns etwas erstaunte.
Cartago & Alajuela: (8. Mai – 11. Mai )
In Cartago einem kleinen Städtchen haben wir (Moni) etwas Shopping gemacht und sind wieder einmal in ein Internetcafé um zu sehen wer uns geschrieben hat und ob der FC Basel gewonnen hat.
Da wir uns etwas verfahren haben sind wir durch San Jose gefahren um zu gewünschten Unterkunft zu gelangen. Wir hatten Pech, dass wir hinten rechts einen Plattfuss hatten. Glücklicherweise war nur etwa 100m entfernt Firestone Garage und wir konnten innert Kürze den Reifen wechseln lassen. Wir haben jedoch den Verdacht, dass es ein Messerstich in den Reifen war, Adi hat beobachtet, dass bei einem Lichtsignal ein anderer Wagen extrem nahe an den unseren gefahren ist und der Fahrer etwas hantiert hat. Na ja, wir werden es nie wirklich erfahren, Hauptsache alles verlief gut.
Am Folgetag haben wir uns in Alajuela ein Hotelzimmer genommen und sind auf den Flughafen gefahren um den Wagen abzugeben.
Am 10. fuhren wir mit dem Bus nach San Jose um auf der Post ein Päckli abzuholen und eines zu verschicken. Dani hat uns einen Adapter geschickt für den Laptop und wir mussten unser Gepäck reduzieren und haben Unnötiges nach Birsfelden schicken lassen. Es hat alles bestens geklappt!
Am nächsten Morgen ging es auf den Flughafen für den Weiterflug nach Caracas.