Ein letzter Blick zurück nach Kärnten und somit nach Österreich. Wir schreiten nun nach Slowenien in Richtung Triglav National Park. Schon bald sehen wir die ersten Bären-Schilder im Wald. Gut oder schlecht? Gerne hätten wir einen aus sicherer Entfernung gesehen – ist leider nicht geschehen!
Kranjska Gora das erste Etappenziel in SLO kennt man vom Skiweltcup. Es scheint grad aus dem Nebensaison-Schlaf zu erwachen. Nach soviel Ruhe haben wir uns etwas mehr Leben in dem Ort gewünscht.
Niemand überquert den Vršič-Pass zu Fuss (ausser wir verrückten AAT-Hikers!). Die meisten legen den Weg über die rund 60 Kurven motorisiert zurück. Auf der anderen Seite des Passes begleitet uns die Soča (in Italien Isonzo genannt) für ein paar Tage. Sie schimmert in schönem smaragdgrün, ist glasklar und lockt mit Aktivitäten wie Kajakfahren, Rafting oder Angeln. Die Sonne scheint – es ist herrlich. Wir streifen durch Dörfer, bewundern die gepflegten Häuser und die üppigen Gemüsegärten. Uralte Traktoren und Motorräder tauchen auch immer wieder auf.
Die Gasthäuser in denen wir übernachten sind ebenso abwechslungsreich wie der gesamte Trail. Mal sind es ältere Häuser und Zimmer, mal ist es ganz modern. Essensmässig wird es immer italienischer…Polenta, Risotto, Pizza, Pasta und natürlich Cevapcici. Fasziniert sind wir auch von den wunderschönen Schmetterlingen – oft bleiben wir stehen und geniessen den Anblick. Eine Gruppe holländischer Schmetterling-Forscher hat es auch in die Gegend gelockt. Mein Traum-Beruf im nächsten Leben!
Im allgemeinen trifft man wenig „Hikers“ an, da die meisten den Weg von Norden nach Süden gehen. Für ein paar Tage sind wir im Gleichschritt mit 2 jungen Amerikanerinnen, welche offensichtlich mit zu schweren Rucksäcken, während 14 Tagen auf dem AAT unterwegs sind. Kurz vor Tolmin, überholen uns dann 3 Österreicher (Franz, Rudi, Manfred). Sie wandern jedes Jahr gemeinsam wieder ein weiteres Stück auf dem Alpe Adria Trail. Wir begegnen uns in den folgenden Tagen noch öfters. In Cividale del Friuli verbringen wir gemeinsam einen lustigen Abend.
Das war natürlich nicht der Grund für unseren Ruhetag in Cividale. Wir müssen unsere Glieder wieder einmal schonen. Die Etappen sind, obwohl es nicht mehr so viele Höhenmeter sind, doch sehr anstrengend.
Oft werden wir gefragt, wie es unseren Füssen und den Schultern geht. Ja, die Gelenke und die Muskeln werden schon strapaziert. Das Gewicht vom Rucksack und das tägliche wandern über Steine, Wurzeln, Wiesen aber auch Forstwege und Asphalt hinterlassen Spuren. Wir legen auch einige Höhenmeter zurück.
Adrian spürt abends vor allem seine Fersen und die Achillessehne. Bei Monika sind es eher die Knie und Fussgelenke die schmerzen. Der Rücken und die Schultern sind weniger das Problem. Blasen an den Füssen hatten wir nur am Anfang. Wir sind sehr zufrieden mit der Wahl unserer Schuhe. Wir haben auf altbewährtes gesetzt. Adrian wandert sein Jahren mit einem Salomon-Schuh und Monika mit einem Joya-Schuh. Joya hat eine super Dämpfung und hat ihr vor Jahren geholfen den Fersensporn loszuwerden.
Wir sind nun sehr gespannt auf die letzten Etappen in Richtung Adria. Wird es richtig heiss? Bleibt es so abwechslungsreich wie bisher? Wie wird die Beschilderung sein?