6 Etappen sind wir bereits gegangen. Gestartet am höchsten Punkt, in den Alpen, am Fusse des Grossglockners in Österreich. Heute sind wir rund 95km weiter, in Mallnitz in Kärnten.
Wir hatten es da oben kälter erwartet. Viel Sonne, zwischendurch auch mal einen Regenguss begleiten uns auf dem Trail. Der Weg geht über Enzianwiesen mit Murmeltieren, saftige Blumenwiesen mit Kühen, Ziegen, Schafe oder Esel. Durch schöne Wälder mit entzückenden Vogelgesängen. Auch Rehe, Hasen und winzige Kolibris haben wir gesichtet.
Ab und zu bleiben wir bewusst stehen, horchen einfach rein in die Geräusche der Natur. Blicken in die Weite, den Wald oder die Wiesen – ziehen uns das Hier und Jetzt bewusst und achtsam rein!
Ausser Ingrid (NL) sind uns noch keine Weit-Wanderer begegnet, es hat auch keine Tageswanderer unterwegs. Ingrid ist uns einen Tag voraus, sie geht rund 3 Wochen. Wir sind so zu sagen alleine auf dem Alpe Adria Trail. Vermuten, dass sich das noch ändern wird. Gibt es doch einige die den Trail aufstückeln und irgendwo einsteigen.
Die ersten paar Zimmer hatten wir vorgebucht. Ein tolles Gefühl am Ziel anzukommen. Die Freude den Rucksack abzustreifen aus den Kleider zu steigen und zu duschen ist jeweils gross. Abends spüren wir unsere Beine. Muskelkater und erste Blasen zeigen sich. Mit guten Pflastern und etwas Stretching geht das aber ganz gut. Nach dem Abendessen lesen wir gerne noch ein paar Seiten. Die Augendeckel senken sich aber bald. Wir schlafen früh und kommen so auf den notwendigen Schlaf von rund 10 Std. Herrlich!
Das wichtigste Equipment sind unsere Stöcke. Wir wandern sonst nie mit Wanderstöcken, haben uns extra für den AAT superleichte und faltbare gekauft. Einfach genial! So haben die Arme auch etwas zu tun. Die Beine und Gelenke werden tatsächlich entlastet. Der Weg ist teilweise sehr steil. Es gibt gefallene Bäume zu umrunden, Bäche oder Gröll-Niedergänge zu durchqueren. Stöcke geben da Halt und Sicherheit.
Gerade die letzten beiden Wandertage waren hammerhart. 8 und 9.5 Laufstunden mit sehr steilen Abschnitten (auf und ab) auf teilweise unwegsamen Gelände, wo der Weg noch nicht freigemacht wurde. Die Natur lebt. Sie bringt uns oft freudige manchmal aber auch ärgerliche Momente – vor allem wenn man schon schwere Beine hat!
Mal schauen wie es weitergeht. Es liegen noch 31 Etappen vor uns. Wir bleiben dran …