Ecuador 2006

Quito (3. Juni – 4. Juni)

Wir hatten eineinhalb Tage Zeit einen ersten Eindruck von Quito zu bekommen. Zuerst haben wir im Internetcafe unsere Mail gecheckt und einen Streifzug durch die verschiedenen tollen Shoppingcenter gemacht. Da wir ja nichts kaufen dürfen, können oder besser gesagt sollten, hat es sich aufs anschauen beschränkt. Zum Glück wird ab und zu mal ein Shampoo oder die Zahnpasta leer, sonst hätten wir ja gar nie etwas einzukaufen ;-). Was wir uns nicht entgehen liessen war ein Spaziergang durch die Altstadt von Quito. Sie zählt zum Unesco-Welt-Naturerbe und ist mit seinen schönen Kolonialhäusern und den vielen Kirchen und Monumenten wirklich sehenswert. Nicht zuletzt auch wegen dessen vielen Indios, welche sich in ihren farbenfrohen Kleidern präsentieren und ihre Waren auf der Strasse und auf dem Markt verkaufen.

Galapagos (5. Juni – 12. Juni) (siehe Galapagos)

Quito (13. Juni – 14. Juni)

Wir hatten seit Beginn der Fussball-WM die Spiele verfolgt, auch wenn wir nicht alle im Fernseher sehen konnten. Am 13. allerdings liessen wir uns das Spiel Frankreich – Schweiz nicht entgehen. In unserem Hotel gab es einen tollen, grossen TV (Adi hat das wohl extra so ausgesucht!!).

Wir haben diese 2 Tage genutzt um ein paar Trips zu organisieren, wir wollten ja noch in die Berge. Wir haben auch, nahe von Quito, die Äquator-Linie (Mitad del Mundo) besucht und uns zeigen lassen wie sich das mit der Erdanziehungskraft auf den beiden Erd-Seiten verhält.

 

Machachi (15. Juni – 18. Juni)

Die Hosteria Papagayo wurde uns auf der Suche nach einem idealen Ausgangsort in den Bergen, empfohlen. Auf dem Weg dorthin, im Bus, konnten wir sogar wieder einmal ein Fussballspiel verfolgen, Fernseher gibt es ja wirklich überall. Machachi resp. die Hosteria ist an der Strasse der Vulkane. Wir haben bald gemerkt, dass es hier noch kälter ist als in Quito und wir wohl ein paar Bettdecken mehr brauchen als sonst. Glücklicherweise gab es einen kleinen Elektro- Ofen im Zimmer.

Das Angebot an Ausflügen war sehr gross und wir haben uns für den nächsten Tag für die Tour zur Lagune Quilotoa entschieden, was sich als sehr lohnenswert herausstellte.

Wir wollten auch noch richtig wandern und liessen uns für den Folgetag zur Erklimmung des Illinizas Norte hinreissen. Karin aus Schweden, sie wohnt und arbeitet in Quito, war auch mit dabei und gemeinsam mit unseren Guide Fernando haben wir den Anstieg unter die Füsse genommen. Die erste Etappe von 4000m zum Refugio auf 4500m war schon sehr anstrengend, wir gingen sehr langsam und waren froh oben anzukommen. Die Sicht war von Anfang an sehr schlecht, wir haben gehofft, dass es gegen oben noch aufklart. Nichtsdestotrotz, haben wir den weiteren Weg in Richtung Gipfel in Angriff genommen. Auf der Höhe von ca. 4700m mussten wir allerdings umkehren. Da es in der Nacht zuvor geschneit hat und die Sicht sehr schlecht war, wäre es ein zu grosses Risiko gewesen.

Wir hatten nicht genug und wollten am nächsten Tag die Cotopaxi-Biketour machen. Leider hat sich Moni eine Magen-/Darmverstimmung eingefangen und wir mussten kurzfristig absagen.

 

Ibarra zu Besuch in der Käserei (19. Juni – 22. Juni)

Beat, ein Fussball- und Bikekollege von Adi hat Verwandte in Ibarra und hat uns empfohlen sie zu besuchen. Wir haben das Angebot gerne angenommen und Kontakt mit Norberto Purtschert aufgenommen.

Oskar Purtschert der Vater von Norberto, Heute 86 Jahre alt, ist vor 57 Jahren als junger Mann und ausgelernter Käser mit seiner Freundin Hedi nach Ecuador gekommen. Sie mussten hart arbeiten für den Erfolg. Heute hat die Familie mit 7 Kindern und 25 Grosskindern eine gut laufende Käserei mit rund 100 Angestellten.

Oskar und Hedi haben uns zwei „Fremden“ sehr herzlich empfangen und aufgenommen in ihrem Haus. Sie haben gleich mit uns eine Spazierfahrt in der Gegend gemacht und uns gezeigt, auf welcher Hazienda sie früher gearbeitet und gewohnt haben. Oskar fährt noch sehr rassig Auto! Moni durfte die holperige Bergstrasse fahren, damit sie wieder mal Toyota RAV4 fahren konnte. Oskar hat uns am nächsten Tag stolz den Käserei-Betrieb gezeigt und alles erklärt über die Käseproduktion.

Wir haben von da aus noch einen Ausflug nach Otavalo auf den sehr bekannten Indiomarkt gemacht. Norberto hat uns dann wieder zurück nach Quito gefahren und uns eingeladen in ihrer Stadtwohnung zu nächtigen und an der Einweihung, ihres ersten Delikatessen Laden in der Stadt teilzunehmen. Wir haben nette Leute kennen gelernt u.a. den Präsidenten und seine Kollegen vom Schweizer-Club in Quito. Wir haben den Besuch bei Purtscherts sehr geschätzt und es genossen. Auch weil Adi endlich wieder mal Käse ohne Ende schlemmen konnte!

 

Dschungel Nähe Coca (23. – 26. Juni)

Um wieder ein bisschen Wärme zu tanken haben wir uns ein schönes Plätzchen im Dschungel ausgesucht, die Sacha Lodge, sie wurde uns wärmstens empfohlen. Obwohl sie im Verhältnis sehr teuer ist, haben wir und den Flug dorthin und die 4 Tage gegönnt. Wir wurden nicht enttäuscht, es hat gehalten was es versprochen hat! Die Lodge ist sehr abseits mitten im Dschungel an einem See gelegen, wunderschön. Wir machten täglich Ausflüge, geführt von einem Guide, mit dem Boot oder zu Fuss. Wir sahen Kaimane (Alligator), die kleinste Affenart (sehr selten) und die Black Mantel Tamarin-Affen. Es gab eine Schmetterlingsfarm, wo wir umzingelt waren von allerlei Schmetterlingen. Hoch über den Baumwipfeln war eine Hängebrücke gebaut um die Tiere beobachten zu können, welche man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Wir sahen diverse Arten von Tukan und viele andere schöne Vögel.

Am letzten Tag sind wir sehr früh los und waren Anfang Nachmittag wieder in Quito, rechtzeitig für den Fussball-Match Schweiz-Ukraine. Wie so oft, haben wir uns ein Kaffee oder Restaurant gesucht wo wir das Spiel sehen konnten, in diesem Fall war es das Swiss-Chalet. Zufälligerweise haben wir unsere Freunde vom Schweizerclub da wieder angetroffen und haben gemeinsam mit unseren 11 Jungs auf dem Spielfeld mitgefiebert.

 

Banos und Riobamba (27. Juni – 1. Juli)

Auf  unserer Weiterfahrt in Richtung Süden sind wir mit dem Bus nach Banos gefahren. Wir nächtigten in einem schönen, ruhigen Hostal von einem Deutschen, welcher vor vielen Jahren ausgewandert ist. Leider war das Wetter in den 2 Tagen wo wir dort waren nicht so toll, es hat geregnet und war düster. Dennoch haben wir eine Wanderung über die Bergkette in Richtung von Tungurahua, einem noch sehr aktiven Vulkan gemacht. Auf dem Weg wurden wir von einem Bauern, der da in einer kleinen Hütte haust und täglich seine 4 Kühe melkt und die Eier seiner Hühner einsammelt, zu einem frischen Tee eingeladen. Sein Haus ist am Fusse des Vulkanes Tungurahua, wir konnten den Berg zwar nicht sehen aber seine Aktivität sehr deutlich hören. Antonio war sehr gastfreundlich und interessiert und hat sich nicht zuletzt auch über das kleine Trinkgeld was wir ihm gegeben haben sehr gefreut. In Banos könnte man auch tolle Bike- oder Pferdeausflüge machen, da das Wetter aber nicht mitspielte haben wir uns für die rasche Weiterreise entschieden.

Unsere Reise führte uns am nächsten Tag nach Riobamba. Wir haben gleich nach Ankunft die Zugbillette für die legendäre Strecke zum Nariz del Diablo (Teufelsnase) gekauft. Unser Hostal lag direkt neben dem Bahnhof und die meisten Gäste hatten das Selbe vor wie wir, nämlich die 7-stündige Zugsfahrt, welche um 7 Uhr morgens startete. Das spezielle an dieser Fahrt ist, dass man auf dem Zugsdach sitzt und nicht im Wagon. So hat man die beste Aussicht und kann die besten Fotos schiessen, allerdings ist man auch dem Wetter ausgesetzt. Das Wetter wurde gegen Mittag dann auch wirklich noch schön und wir fanden eine tolle Landschaft vor.

Riobamba ist der Ideale Ausgangsort für verschiedene Berg Besteigungen u.a dem Chimborazo. Und da wir den Cotopaxi schon nicht von Nahem betrachten konnten, wollten wir uns den Chimborazo nicht entgehen lassen.

So sind wir am Folgetag zusammen mit einem Pärchen aus Südafrika (Adam und Lisa) mit unserem Fahrer und 4 Mountainbikes mit dem Jeep zum ersten Refugio auf 5300m hochgefahren. Die Luft war dünn, kalt und es war extrem windig, es hat uns fast weggeblasen. Die 3 stündige Talfahrt hat uns dennoch sehr gefallen.

 

 

Puerto Lopez (2. Juli – 3. Juli)

Das Meer, der Strand, die Sonne und vor allem die Buckelwale haben uns an die Küste gelockt. Wir mussten in Riobamba sehr früh auf den Bus um vor Einbruch der Dunkelheit in Puerto Lopez anzukommen. Freunde aus Birsfelden haben uns die Hosteria Mandala empfohlen, welches von einer Schweizerin (Maya) und ihrem italienischen Mann geführt wird. Es liegt direkt am Strand und hat tolle Bungalows, es hat uns sofort gefallen und wir haben uns wohl gefühlt.

Nach einem guten Frühstück wurden wir am nächsten Tag abgeholt und sind mit dem Boot aufs Meer gefahren. Wir hatten Glück und haben nach ca. 2 Std. die Buckelwale gesehen. Sie sprangen aus dem Wasser oder schnappten einfach nur nach Luft. Es war gewaltig und wir sind mit dem Fotografieren nicht mehr nachgekommen.  Die Reise nach Puerto Lopez hat sich gelohnt. Da wir nicht mehr viele Tage für Ecuador zur Verfügung hatten, haben wir uns für die Weiterreise am nächsten Tag entschieden.

 

Cuenca, Loja (4. Juli – 7. Juli)

Wir sind mit dem Bus wieder über Guayaquil durch eine wunderschöne Landschaft nach Cuenca gefahren. Cuenca ist eine schöne Kolonialstadt mit einem angenehmen Flair. Wir sind gemütlich durch die Stadt geschlendert, haben feine Desserts gegessen, waren auf dem Internet und haben Werni einen schönen Panamahut gekauft. Wie wir jetzt wissen ist das Päckli angekommen und die Grösse hat gepasst.

Die letzte Ortschaft in Ecuador, auf der Weiterreise in Richtung Süden resp. Peru, war Loja. Wir haben allerdings nicht viel davon gesehen, da wir müde ankamen und nach dem Essen schlafen gingen.

Von hier aus ging es am nächsten Tag mit dem Bus über die Grenze in Macara und wir landeten in Peru….