Bolivien 2006

 

Copacabana & Isla del Sol (2. August – 5. August)

Am Morgen beim Frühstück in Hotel haben wir Doris und Erwin (aus der Innerschweiz) kennen gelernt, welche zufällig auf denselben Bus gingen wie wir.

Die Fahrt an die Grenze nach Bolivien war nicht sehr lang, auch die Grenzabfertigung ging relativ gut. An der Weiterfahrt hat uns allerdings ein Umzug gehindert, denn es war der Start eines 3 tägigen Nationalfeiertages in Bolivien. Es war ganz nett und da wir keinen Termin hatten, war uns das egal und wir konnten noch ein paar Bilder machen von der Guggenmuusig und den Kinder in Militäruniform etc.

 

Copacabana ist ein kleiner Ort direkt am Titcacasee, normalerweise ruhig und gemächlich. Da wie gesagt gefeiert wurde hatte es unheimlich viele Einheimische die von überall her nach Copacabana zum festen kamen. Gefeiert wurde die Jungfrau

von Copacabana, zu welcher Ehren Opfergaben wie Schaumwein und Allerlei auf den nahe gelegenen Hügel gebracht wurden.

Es war ein amüsantes Schauspiel!

Wir hatten Glück im oft empfohlenen Hotel La Cupula unterzukommen. Wir haben uns das beste Zimmer geleistet, die Suite, welche uns nicht mehr als 32US$ total gekostet hat, es war genial!

Im Dorf haben wir bald Nelleke (Freundin aus Holland) getroffen, mit welcher wir einen Apéro nahmen, leider war ihre Freundin, Nicolette krank im Bett. Am Abend haben wir uns mit Doris und Erwin zum Abendessen verabredet, es war ein lustiger Abend. Den nächsten Tag haben wir einfach so genossen. Wir wussten, dass Kimberly und Jeff ebenfalls ins selbe Hotel wollten. Sie sind tatsächlich aufgetaucht und wir haben uns fürs Nachtessen verabredet, da Kimberly die beiden Holländerinnen ebenfalls kannte hatten wir zum Schluss einen witzigen Abend zu sechst in der Bar „Pueblo Viejo“.

Für die nächsten 2 Tage haben wir uns entschieden aus dem lärmigen Copacabana auf die superruhige und extrem schöne Insel Isla del Sol zu flüchten. Es war genial, wir sind in 5 Std. vom Norden in den Süden der Insel gewandert und haben uns dort ein einfaches Hostal genommen. Kimberly und Jeff hatten ein ähnliches Programm und wir haben uns dann mit einer Weinflasche bewaffnet gemeinsam den genialen Sonnenuntergang angeschaut und frische Forelle gegessen….

 

Am nächsten Tag ging’s mit dem Boot zurück nach Copacabana und am nächsten Tag mit dem Bus nach La Paz.

 

La Paz (6. August – 7. August)

Wir waren fast zufällig im selben Hotel wie Doris und Erwin und haben uns dann auch wieder zum Essen verabredet.

Am Sonntag in La Paz war natürlich alles geschlossen, wir haben es dennoch genossen die ruhige Stadt zu erkunden. Abends gingen wir ins Kino Superman schauen, war ganz lustig!

 

Rurrenabaque im Dschungel (8. August – 11. August)

Nach dem Frühstück in der Stadt mit Doris und Erwin sind wir am Mittag zum Flughafen gefahren. Wir bestiegen unseren kleinen Flieger, welcher uns in ca. 40 Min. Flug nordöstlich von La Paz in den Dschungel flog.

Die Temperatur von ca. 15 Grad in La Paz zu rund 30 Grad in Rurrenabaque war angenehm.

Bald nach der Ankunft haben wir uns in einem der unzähligen Reisebüros eine 3 Tages-Tour in die Pampas gebucht. Da wir den Dschungel schon öfters sahen haben wir uns für die Pampas entschieden, wo uns auch andere Tiere versprochen wurden.

 

Mit auf der Tour waren 2 Italiener und 2 Spanier. Es war toll und wir haben schon auf der Hinfahrt mit dem Jeep die Faultiere auf den Bäumen hängen sehen. Nach der Ankunft mitten in der Pampas ging es nach dem Mittagessen auf die erste Boots-Erkundungstour auf dem Fluss. Wir sahen Totenkopfaffen, Capibaras (Mischung zwischen Biber und Meerschwein) und viele, viele Kaimane (wie Krokodile) und viele Vögel. In den weiteren 2 Tagen sahen wir die rosaroten Flussdelphine, Cobras und Anakondas. Es war wieder einmal ein toller und interessanter Ausflug in die Natur.

 

La Paz (12. August – 13. August)

Nach einem weiteren ruhigen Tag in La Paz haben wir am Sonntag eine Stadtrundfahrt mitgemacht, welche wirklich interessant war und man die sehr armen Wohnquartiere in der Oberstadt und die sehr reiche Wohngegend in der Unterstadt, mit rund 500 m Höhenunterschied, besucht hat. Am Abend gingen wir dann auf den Busbahnhof und wollten auf den Nachtbus nach Potosi. Der Bus ist aber aus nicht ganz bekannten Gründen nicht gefahren, die Leute, welche ebenfalls Tickets hatten waren alle sehr aufgebracht, haben gesagt es sei etwas mit den Chauffeur nicht i.O.

Das ist halt eben Bolivien wie es leibt und lebt. Wir haben uns schnell entschlossen eine andere Destination auf dem Weg dorthin anzufahren und haben uns ein anderes Ticket bei einer anderen Gesellschaft gekauft. Um 1.30 Uhr Nachts sind wir dann auch mit einiger Verspätung in Oruro angekommen.

 

Oruro und Potosi (14. August – 15. August)

In Oruro hatten wir nicht sonderlich Glück. Erstens haben wir kein Restaurant gefunden fürs Mittagessen und zweitens haben ein paar versucht Moni auszurauben. Sie haben mit auf dem belebten Trottoir etwas in die Haare gespritzt, so getan als wollten sie mir helfen es wegzuputzen und 1 oder 2 andere wollten mir unterdessen das Geld aus der Tasche ziehen. Da wir von diesem Trick schon oft gehört haben hat Moni schnell reagiert und ist davongerannt. Nichts passiert, da ich eh das Geld nicht fahrlässig in der Hosentasche trage und auch sonst keine Tasche dabei hatte – Glück gehabt. Am Nachmittag hatten wir dann den Bus nach Potosi was eigentlich unser Hauptziel war.

Potosi hat eine langjährige Geschichte als Minenstadt, hier wird seit über 400 Jahren hauptsächlich am Berg „Cerro Rico“ Silber, Kupfer und viele andere Mineralien abgebaut. Es werden hier auch Minentouren angeboten, welche wir natürlich mitmachen wollten. Unser Hostal hatte übrigens eine Heizung was wir super fanden, da es saukalt war nachts. Die Stadt hat uns mit den engen Gassen und den vielen Cafés, Restaurants und Hostals an Cusco erinnert.

Die Minentour war sehr eindrücklich! Wir wurden mit Überhosen und –Jacken sowie Gummistiefel, Helm und Lampe ausgerüstet. Vor der Besichtigung ging es auf den Minenarbeitermarkt, wo wir Geschenke für die Arbeiter kauften, wie Getränke, Dynamit, Cocablätter oder ähnliches. Danach ging es in die Hallen wo mit uralten Techniken und Maschinen die Steine gemahlen und mit Chemikalien die Mineralien herausgelöst wurden. Dann gingen wir tief in den Berg und mussten uns oft auf den Knien oder Händen fortbewegen. Es war sehr anstrengend, warm und staubig und ist definitiv nichts für Leute mit Klaustrophobie. Und das schlimme ist, dass die Arbeiter genau unter diesen Bedingungen körperliche Höchstarbeit leisten müssen. Alle kauen ständig Cocablätter um den Hunger und die Müdigkeit zu unterdrücken, denn gegessen wird nicht in den Minen. In den Pausen gibt es Tee oder kalte Getränke und noch mehr Cocablätter!!

Wir waren sehr froh wieder aus dem Loch zu kommen! Es war ein Erlebnis der besonderen Art und hat uns tief beeindruckt.

Am nächsten Tag ging es weiter mit dem Bus nach Uyuni.

 

Salar de Uyuni (16. August – 19. August)

Uyuni ist ein kleiner Ort mitten in der Wüste und dient als Ausgangsort für die Touren in die grösste Salzwüste der Welt.

Auch dort mussten wir uns gleich nach Ankunft eine Tour buchen, die Auswahl an Touranbieter ist sehr gross. Wir haben auch bald unsere zwei holländischen Freundinnen getroffen, mit welchen wir uns dann wieder verabredeten.

Am nächsten Tag haben wir uns dann die Gruppe kennen gelernt mit welcher wir die nächsten 3 Tage und 2 Nächte verbrachten. Eine Italienerin und drei Engländerinnen sowie eine junge Köchin und unsere Fahrer waren mit von der Partie. Wir hatten es lustig und haben uns die Abende mit Kartenspielen und Weintrinken um die Ohren geschlagen.

Die Landschaft in der Salzwüste auf rund 4000m war gigantisch. Weiss wie Schnee so weit das Auge reicht und auf den kleinen „Inseln“ gab es viele schöne Kakteen und Steinformationen. Im Hintergrund von all dem war der strahlend blaue Himmel!! Am zweiten Tag ging es in die Lagunenlandschaft, wo sich Flamingos und andere Vögel die Zeit vertrieben. Die verschiedenen Farben der Lagunen und der Berge waren umwerfend. Am letzten Tag war Tagwach um 4.30 Uhr es ging noch höher hinauf auf rund 5000m wo wir Geysire in der Morgendämmerung besuchten und noch vor dem Frühstück zu den heissen Termalbecken fuhren. Die „Harten“ unter uns sind baden gegangen, die Aussentemperatur war ca. -10 Grad das Wasser ca. 38 Grad.

Das Frühstücken bei -10 Grad draussen vor dem Jeep war auch ganz speziell!! Die zwei Übernachtungen waren sehr, sehr einfach ohne heisses Wasser und ohne Heizung. Das hiess nicht Duschen und frieren in der Nacht, es war ein kleiner Härtetest für alle Touris, zumal auch das Essen nicht berauschend war ;-)

Im Süden der Salzwüste ist man der chilenischen Grenze sehr nahe. Die meisten auf den Touren, wie wir auch haben uns da verabschiedet vom Rest und sind mit einem Bus nach Chile gefahren, wo wir schon am frühen Nachmittag in San Pedro de Atacama eintrafen.

Fortsetzung Chile