North Sea Cycle Route – Friesland

Friesische Nordsee-Küste mit dem Velo (16.6. – 28.6.2015)

Moin, Moin ! Die Weiterreise führt uns über die Grenze Holland-Deutschland, weiter entlang dem Wattenmeer und dem Deich. Deich nennt man den Damm, ein künstlich errichteter Grashügel um das Hinterland vor Sturmfluten zu schützen. Er dient zur Neulandgewinnung meist wird das gewonnen Land hinter dem Deich als Agrarland genutzt. Der Veloweg ist oft hinter dem Deich angelegt, was einerseits ein wenig den Wind abhält aber andererseits natürlich auch die Aussicht auf das offene Meer und das Watt verhindert. So fahren wir dem Meer entlang, sehen es aber meist gar nicht.

Die Häuser und Gehöfte sind fast ausschliesslich aus rotem Backstein, teilwiese sind die Bauten über 200 Jahre alt und noch richtig schön.

Tages-Etappen:

16.06.15              Bad Nieuweschans – Emden (03:18 h / 52.09 km)

17.06.15              Emden – Greetsiel (02:50 h / 48.72 km)

18.06.15              Greetsiel – Neuharlingersiel (03:24 h / 68.50 km)

19.06.15              Neuharlingersiel – Dangast (04:18 h / 78.34 km)

20.06.15              Dangast – Burhave (03:24 h / 64.40 km)

21.06.15              Burhave – Cuxhaven (03:54 h / 71.90 km)

22.06.15              Cuxhaven – Stade (04:27 h / 80.59 km)

23.06.15              Ruhetag

24.06.15              Stade – Glückstadt (03:07 h / 51.94 km)

25.06.15              Glückstadt – Meldorf (03:44 h / 64.52 km)

26.06.15              Meldorf – St. Peter-Ording (03:12h / 60.01 km)

27.06.15              St. Peter-Ording – Bredstadt (04:02 h / 75.66 km)

28.06.15              Bredstadt – Neukirchen (03:35 h / 64.91 km)

Sturz vom Velo

Es muss ja mal passieren. Aber nein, es ist nicht weil Mo zu schnell gefahren ist, es war ein Fahrfehler mit 10 Std/km in einem Dorf. Ausgerutscht auf nasser Strasse, beim Versuch von der Strasse auf den Veloweg zu fahren über ein gemeines rundes „Absätzli“. Laut Augenzeugen sah es dramatisch aus. Der Schmerz ist gross und wir befürchten das Schlimmste, Rippenbruch und Knie kaputt. Es stellt sich aber nach etwas Erholung heraus, dass das Weiterfahren möglich ist, ja sogar besser geht als laufen. Es sind Quetschungen an Schulter und Rippen und ein aufgeschlagenes Knie. Alles halb so wild und nach 2 Wochen wieder verheilt!

Ab und zu haben wir Regen. Steckt man mal in den Regenkleider fährt es sich eigentlich ganz OK und meist klingen die Schauer auch schnell wieder ab.

Wir sind seit der Grenze übrigens in der Region Ostfriesland im Bundesland Niedersachsen. Unglaublich dieses Plattdeutsch, kann man wirklich nicht verstehen. Eine lustige Begegnung auf einer kleinen Fähre. Wir witzeln mit ostfriesischen Rentnern, die haben wirklich Humor hier oben!

Otto

Emden, von hier kommt Otto, der Komiker. An prominenter Lage dann auch das Otto-Huus. Dies ist Laden, Museum und Kinosaal in einem. Ein unterhaltsamer Querschnitt durch sein Leben. Er ist wirklich genial, wir versinken in einen Film mit einem seiner Auftritte, einfach spitze der Typ.

Wir rollen durch diverse malerische Fischerdörfer bevor wir Wilhelms-, Cux- und Bremerhaven erreichen. Hier staunen wir ab den vielen gigantischen Frachtschiffen. Die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und verbindet Mittel- und Nordeuropa mit den Weltmärkten.

Frische Fische

Makrele, Hering, Kabeljau, Schellfisch, Wittling, Seelachs, Nordseegarnelen und Krabben sind hier auf jeder Speisekarte zu finden. Und nicht zu vergessen die vielen Fisch-Stände mit den Fisch- oder Krabben-Brötchen. Ein Festival für alle Fischliebhaber – und wir lieben sie! In Glückstadt kommen wir dann auch in den Genuss der Matjes. Es ist die richtige Jahreszeit, der Matjes ist der noch nicht geschlechtsreife Hering. Wunderbar!

Strand

Langsam kommen wir an die Strand- und Badeorte, wie St. Peter-Ording. Und langsam wird auch das Wetter besser. Leider noch nicht warm genug für ein Sonnenbad im Strandkorb.

Flach wie eine Flunder

Mittlerweile sind wir in Nordfriesland im Bundesland Schleswig-Holstein. Wir sehen auf die Inseln wie Pellworm, Föhr und Sylt und spielen mal wieder mit dem Gedanken auf eine Insel zu fahren. Wir sehen aber aufgrund der kühlen Temperaturen und dem wechselhaften Wetter davon ab. Bald schon taucht in der Ferne die Grenze zu Dänemark auf. Auch hier ist alles flach wie eine Flunder.

Tannen und Hügel

Mit Dänemark kommt die Sonne und Wärme. Wir geniessen es wiedermal durch Wald und über Minihügel zu fahren, eine schöne Abwechslung. Es ist Zeit für eine Pause und wir gönnen uns in Dänemark am Vejers-Stand ein Hüttli auf dem Campingplatz und tun einfach mal nichts… geniessen die Sonne, das Lesen und das selber Kochen!

Erwähnenswert

Dank Adi’s akribischer Buchführung wissen wir, dass wir bis heute 1300 km gefahren sind. Wer ihn kennt weiss, dass er der beste Kartenleser ist und einen überdurchschnittlichen Orientierungssinn hat. Trotz der guten Beschilderung fehlen doch ab und zu die Hinweise wo es lang geht. Somit gehen nur ein paar der gefahrene Kilometer auf Kosten von Verfahren oder Umwegen. Nicht schlecht!