Northern Territory und Westküste 2006

Darwin & das Northern Territory (30. September – 15. Oktober 2006)

Wir konnten es ja kaum erwarten unser, via Internet in Südamerika vorreserviertes, Camperbüssli abzuholen. Nachdem wir alles erklärt bekommen haben, wie, wo, was funktioniert sind wir schnurstracks in den nächsten grossen Supermarkt gefahren um Lebensmittel einzukaufen. Wir haben uns auch gleich Jogging-Sachen gekauft und sind auf den ersten Campingplatz in Darwin gefahren. Wir haben uns vorgenommen wieder regelmässig etwas für unsere Kondition zu machen, damit wir nicht völlig aus der Übung kommen.

Den nächsten Tag haben wir noch in Darwin verbracht, Adi wollte mal wieder einen professionellen Haarschnitt und Moni in Ruhe etwas lädele. Moni durfte Adi in Südamerika zweimal das Haar schneiden, was eigentlich erstaunlich gut gelungen ist.

Nun ging es endlich auf Tour, unser Ziel war der Lichtfield Nationalpark (NP). Es war toll, wir waren wandern und konnten beim Florence-Wasserfall baden. Wir hatten einen schönen ruhigen Campingplatz (Bushcamp) und zum Z’Nacht gab es feine selber gemachte Rösti mit Spiegelei.

Am anderen Morgen, vor dem Frühstück, haben wir unsere Joggingschuhe ausprobiert und sind einem Wanderweg entlang gejoggt. Am Morgen hat es noch keinen Leute unterwegs und man sieht die meisten Tiere und es ist noch nicht sooo heiss.

In den weiteren 2 Tagen im Lichtfield NP haben wir die Wangi Falls besucht. Tagsüber sind wir in den schönen Schluchten gewandert und haben uns jeweils in den natürlichen, herrlichen Badepools erfrischt. Am späteren Nachmittag haben wir meist vor unserem Büssli gelesen, Yahzee oder Schach gespielt. Am Abend durfte immer einer kochen und es gab ein gemütliches Z’Nacht bei Kerzenlicht und einem Glas australischem Rotwein an unserem Camping Tisch.

Auf dem Weg zum Mary River NP haben wir Essen, Trinken und Benzin aufgetankt. Wir wollten uns die Jumping-Crocodiles nicht entgehen lassen und haben uns die spektakuläre 1 Std. Tour gebucht. Der Adelaide River ist voll von grossen Süsswasser Krokodilen. Es war sehr eindrücklich diese Tiere so nahe zu erleben, und das Beste war, wenn sie aus dem Wasser sprangen um sich das ihnen vor die Nase gehaltene Fleisch zu schnappen.

Unser nächstes Ziel war der Kakadu NP, wo wir 4 Tage verbrachten. Die Distanzen welche wir jeweils zurückzulegen hatten waren zwischen 200 – 500km, Australien ist riesig, in den Parks gab es auch Teilstrecken die nicht geteert waren.

Auch im Kakadu NP gab es viele fantastische Schluchten mit bizarren Steinformationen und klaren Flüsse mit Badepools, welche einem in der Hitze immer wieder eine angenehme Abkühlung boten. Die Nationalparks werden meist von den Aboriginals (den Ureinwohnern) und den „Weissen“ verwaltet und gepflegt. Es gibt auch oft noch Aboriginal Wandmalereien und Wohn Stätten der Ureinwohner zu besichtigen.

Unsere durch Route durch das Outback im Nordwesten führte uns noch zu den Edith Falls und dem Katherine Gorge, welche Landschaftlich sehr ähnlich waren und auch viele Wandermöglichkeiten boten. Auf den Campingplätzen haben wir immer wieder Australier oder Neuseeländer kennen gelernt, welche teilweise über Jahre mit ihren Wohnwagen in Australien unterwegs sind. Meist waren es Pensionierte die viel Zeit haben und es sehr gemütlich nehmen. Das ist auf jeden Fall eine schöne Variante sein Leben als Rentner zu verbringen, so was würde uns auch gefallen.

Auf dem langen Weg an die Westküste mussten wir teilweise Tagesetappen von 500 – 600 km fahren. Der Weg führte über Kununurra und Fitzroy Crossing.

Derby – 80 Mile Beach (16. – 20. Oktober 2006)

Nach weiteren paar hundert Kilometer Fahrt durchs Outback kommen wir in Derby an der Westküste an. Endlich sehen wir das lang ersehnte Mehr wieder. Wir sind gleich zum Hafen runter gefahren und haben in einem netten Restaurant bei der Jetty feinen Fisch gegessen.

Nach der Nacht auf dem nicht so berauschenden Campingplatz ging die Fahrt weiter Richtung Süden, nach Broome. Das Örtchen ist ganz nett, hier kann man u.a. Perlen kaufen ohne Ende in allen verschiedenen Formen. Am Nachmittag sind wir auf einen tollen Campingplatz an der Cablebeach gefahren, wo wir gefaulenzt und wieder mal Wäsche gewaschen haben. Wir nahmen es auch am nächsten Tag gemütlich, haben nach dem Joggen und Z’Mörgele am Swimmingpool gelesen und sind am späteren Nachmittag ins Städtchen gegangen. Hubi und Eri haben uns das Restaurant Blooms in Brooms ans Herzen gelegt und das wollten wir nun auch ausprobieren. Danach ging es ins Openairkino (eines der ältesten in Australien), wir haben uns den Film „Devil wears Prada“ angeschaut, war echt witzig.

Bevor wir die Weiterfahrt in Angriff nahmen, haben wir nochmals einen Spaziergang am Strand gemacht und uns im Supermarket wieder mit Essebarem eingedeckt. Unser Ziel heute war die 80-Mile-Beach, welche wir nach rund 400km gegen Abend erreichten. Und wieder durften wir auf einem superschönen Campingplatz unser Lager aufschlagen. Und wieder mal genossen wir einen wunderschönen fast menschenleeren Strand! Viele unserer Nachbarn waren mit Fischerrute ausgerüstet und haben ihr Abendessen frisch aus dem Meer geangelt. Hier haben wir auch Bekanntschaft mit zwei Schweizern gemacht, die für ca. 2 Jahre mit einem gelben Post-VW-Büssli unterwegs waren, mit ZH-Nummernschild. Hier haben wir auch ein älteres Deutschen Ehepaar aus Berlin kennen gelernt. Sie waren beide ein wenig verwirrt. Sie musste ihn am Morgen (mit Nachthemd) am Strand suchen, da er den Autoschlüssel hatte und für Stunden am Strand auf Schildkrötensuche war. An diesem Morgen wollten wir uns die Wasserschildkröten auch nicht entgehen lassen und sind um 5 Uhr morgens den Strand abgejoggt, bis wir noch eine grosse Schildkröte nach der Eiablage auf dem Weg zurück ins Meer beobachten und fotografieren konnten.

Karijni NP – Perth (21. Oktober – 16. November 2006)

Über Port Headland fahren wir zum Karijni NP. Hier, wie meist in den Nationalparks, gibt es nur einfache Campingplätze mit Plumsklo, ohne Dusch und ohne Strom. Diese Plätze sind aber meist auch die schönsten, mitten in der Natur und mit viel Platz zwischen den Zelten/Campervans.

Um zu den Wanderwegen zu gelangen fahren mit unserm Büssli über eine Schotterpisten und müssen ein Wasserloch durchqueren. Nach langem werweissen, ob es wohl reicht oder nicht haben wir die Durchfahrt gewagt. Es war definitiv knapp, denn wir haben unser Reserverad, welches hinten unter dem Wagen montiert war, in der Pfütze verlohren, konnten es aber mittels Wagenheber wieder montieren.

Auch die Wanderung welche wir gewählt haben war knackig. Der Weg ging durch eine Schlucht und war wunderschön und zu beginn auch noch einigermassen auf dem Trockenen. Je tiefer wir in die Schlucht gelangten umso nasser wurde der Weg, d.h. wir mussten durch Hüfttiefes Wasser gehen und kamen zum Schluss, nach dem wir uns Abseilen mussten, in einen tollen Badepool. Moni kam nicht ganz schadlos davon, ist beim Abseilen mit der Schulter an einen Felsen geprallt. Die Rückfahrt durch das Wasserloch ging nun besser, da wohl wieder etwas Wasser verdunstet war und wir eine bessere Route wählten.

Abwechslung im Südwesten

Die Temperaturen haben gegen den Südwesten hin stetig abgenommen und es gab auch ab und zu mal ein paar Regentropfen. Dies machte sich in den saftigen Wiesen und den Wäldern mit riesig grossen Bäumen bemerkbar. Weingüter und idylische Bauernhöfe wechselten sich mit schönen Seen und wilder Küste ab. Wir genossen diese Abwechslung.

In Perth durften wir mit Robi, einem ausgwanderten CH Kollegen, unsere ersten Versuche auf dem Golfplatz machen. Da es auf dem Platz eher locker zu und her ging sind wir 2 Greenhorns nicht zu sehr aufgefallen. Dann hiess es auch bereits Abschied von unserem Campervan zu nehmen und auf zu neuen Taten nach Tasmanien.