Down Under – South Coast

Australiens Südküste bis Sydney (16.3. – 11.4.2014)

Der süd-östliche Teil Australiens ist sehr abwechslungsreich. Grosse Weinanbaugebiete, fruchtbares Farmland, alpines Gebirge mit Kühen und Käsefabriken, Skigebiete, traumhafte Halbinseln mit viel Wildlife und spektakuläre Küstenstrassen prägen das Landschaftsbild.

On the road: Port Augusta – Port Lincoln NP & Coffin Bay NP (Eyre Peninsula) – Kimba – Melrose (Mount Remarkable) – Adelaide – Mc Laren Vale – Kangaroo Island – Port Eliott – Nelson (VIC) – Great Ocean Road – Melbourne – Wilsons Promontory NP (Tidal River) – Lakes Entrance – Sydney

Highlights:

Eyre Peninsula: Sie liegt südwestlich von Port Augusta und ist u.a. bekannt für den Thunfischfang und die Austernzucht. Das Wetter ist sehr wechselhaft, teilweise sonnig und warm und dann wieder kühl und regnerisch. Wir merken, dass es mittlerweile Herbst ist in Südaustralien. Dies lässt uns nicht davon abhalten den schönen Port Lincoln NP zu besuchen und Küstenwanderungen zu machen. Emus, Wallabies, lustige „Strand“ Gänse und grosse Pelikane sind hier zuhause. Im Coffin Bay NP finden wir bei Sonne einen super Sandstrand, türkisfarbenes Wasser, menschenleer und kilometerlang. Auch in dieser Gegend treffen wir in den Bush-Camps auf die „Jayco’s“, nein keine Tiere …. die Off-Road Caravan’s der Einheimischen Hobby-Fischer. Caravaning, Fischen und Surfen scheinen die Hobbies der Australier zu sein. Apropos Fisch – wir werden noch lange an dieses superfrische, kurz gebratene, zarte Stück Thunfisch denken. Wir haben es zwar nicht selber gefischt aber selber zubereitet … hmmm es war himmlisch.

Adelaide/Melbourne: Nach so viel Natur und provinzialen Städtchen sind wir hell begeistert von dem modernen Adelaide und später natürlich von Melbourne. Mit ÖV kommen wir vom Campingplatz gut in die Innenstadt. Die Städte haben wir zur Abwechslung immer wieder gerne. Wir flanieren, geniessen die Cafés und meist internationalen Restaurants. Witziger weise verschlägt es uns insgesamt dreimal in griechische Lokale, das müssen die Nachwehen von unserer Griechenlandrunde zu Beginn unserer Reise sein.  Wir besuchen Foto-Ausstellungen, wie z.B. die von Rolling-Stones in Adelaide und die von den Beatles in Melbourne. Und natürlich stöbern wir auch in den zahlreichen Outdoor-Läden rum. Marken wie Kathmandu, Macpac, Icebreaker, Paddy Palin, Sea to Summit sind hierzulande stark vertreten.

Kangaroo Island: Über die Weinregion Mc Laren Vale gelangen wir nach Cape Jervis zur Fähre welche uns zur Kangaroo Island bringt. Wir haben die Insel noch in guter Erinnerung von der letzten Reise. Leider ist das Wetter diesmal wechselhaft und die Koalas haben sich nicht blicken lassen. Es war dennoch absolut toll. Wir machen einige Wanderungen und treffen dabei u.a. auf Echidnas, Schlangen, Goannas und viele Wallabies und natürlich Kangaroos. Und dann ist da noch der Remarkable Rock, schön am Meer gelegen. Sogar die Sonne lässt sich im richtigen Moment noch blicken um schöne Fotos schiessen zu können.

Great Ocean Road: Der Name sagt schon alles! Eine 243km lange Scenic Route entlang der Südküste. Ein Anziehungspunkt auf dieser Route sind die 12 Apostel, es sind allerdings nur noch 8, die anderen sind mittlerweile eingestürzt. Sie geben ein herrliches Bild ab, vor allem bei Sonnenuntergang.

Zum Glück schaffen wir es doch noch Koalas in der freien Wildbahn zu sehen … hurra!! Herrlich diese niedlichen Tierchen beim Essen oder Schlafen auf den Eukalyptusbäumen zu beobachten. Sie bewegen sich extrem gemächlich und lassen sich durch uns auch nicht stören

Wilsons Promontory: Auf dem Weg nach Sydney machen wir einen Abstecher in den Wilsons Promontory NP. Es regnet ausgiebig und so machen wir es uns im Büssli mit dicken Socken, unseren Büchern und Kaffee gemütlich. Der nächtliche Besuch einer Wombat-Familie auf dem Campingplatz war ein Highlight. In finsterer Nacht mit Regenschirm und Taschenlampen bewaffnet bestaunen wir die grasenden, bärenartigen und pummeligen Tiere. Wir gesellen uns zu zwei Australiern, welche schon ein paar Tagen auf dem Campingplatz sind und uns viel zu erzählen haben. Ein lustiger Anlass. Leider verdirbt uns am Folgetag das anhaltende Regenwetter die gute Laune und den Mumm hier im National Park Wanderungen zu machen.

Sydney: Der Kreis hat sich wieder geschlossen, dies bedeutet, dass wir am Ende unserer Reise angelangt sind. Ein eher trauriges Ereignis, müsste man meinen. Mit dem Gefühl gut erholt zu sein und extrem viel gesehen und erlebt zu haben in den vergangenen 8 Monaten, hält sich die Enttäuschung in Grenzen. War es doch eine schöne und lange Zeit, die wir in vollen Zügen und ohne nennenswerte „Pleiten&Pannen“ genossen haben. Es war genug und hat uns extrem bereichert und gut getan. Wir freuen uns auf die Heimreise und können nun noch ein paar Tage in Sydney zum Ausklingen geniessen.

Nachdem wir unser liebgewonnenes Camperbüssli abgegeben haben ziehen wir ins ibis-Hotel am Darling Harbour im Herzen von Sydney. Die Aussicht vom Zimmer aus ist mega und die Lage ideal.  Die Stadt kann man gut zu Fuss erkunden oder man nimmt die Metro, das Tram oder eine der Fähren. Eine geballte Ladung an Unterhaltung und eine grosse Auswahl an Gastronomie bietet diese schöne Stadt. Wir kennen sie bereits von einer anderen Reise, geniessen es erneut hier zu sein. Wir gehen ins weltgrösste 3D IMAX-Kino, ins Maritime Museum machen Shopping, gehen durch den Markt und schlendern einfach kreuz und quer durch die Stadt. Die vier Tage vergehen im nu und so sitzen wir bald im Flieger in Richtung Heimat.

Unsere erste Tat in der Schweiz an diesem Freitagabend ist das Einkaufen vom Frühstück im MIGROS – ohhh und darauf haben wir uns wirklich sehr gefreut. Und unsere lieben Freundinnen Reni und Jolli haben uns Zuhause mit schönen Blumen und Zopf und anderen feinen Sachen willkommen geheissen. Es ist ein tolles Gefühl nach so langer Zeit wieder Heim zu kommen.

Down Under – Outback

Das Outback (1.3. – 15.3.2014)

Sobald man den Küstengürtel verlässt und ins Landesinnere fährt wird es sehr bald sehr einsam und sehr heiss. Die Dörfer werden kleiner, das Land trockener und die Strassen leerer. Wir fahren oft stunden- ja tagelang geradeaus durch ähnliche Busch- oder Steppen-Landschaft. Die einzige Aufregung auf der Strasse sind die legendären Road Trains, bis zu 50m lange Lastwagen-Züge. Schön anzusehen. Kommen sie einem entgegen, muss man das Steuer festhalten, will man sie überholen muss man genügend Distanz einrechnen, denn so schnell hat man die langen Vehikel nicht überholt. Mit vollem Kühlschrank, genügend Wasservorrat, einem Karton Bier, Wein und vor allem mit vollem Tank sind wir perfekt ausgerüstet. Am Mittag halten wir meist an einsamen Raststätten und machen uns einen Wrap. Fladenbrot (Tortillas) mit allerlei Füllung, was der Kühlschrank hergibt. Superfein, praktisch und braucht kein Geschirr. Am Abend ist jeweils einer von uns in der Board Küche kreativ. Und zum feinen Dinner gibt es meist ein Gläschen Australischen Rotwein – aus dem Karton. Unser Weinfreunde (vor allem Andrè der Weinakademiker) finden das bestimmt grässlich. Wir können nur sagen, es gibt beim campen nichts praktischeres, dosier- und verstaufreundlicheres als einen 4 Liter Weinkarton!! Einfach perfekt…

On the road: Coolum – Goondiwindi – Warren – Broken Hills – Wilpena Pound (Flinders Range) – Port Augusta – Coober Pedy – Uluru/Kata Tjuta – Alice Springs – Mac Donnell Range / über den Stewart Hwy zurück nach Port Augusta

Highlights:

Broken Hill: Ist für uns nicht wirklich ein Highlight aber dennoch erwähnenswert. Der Ort hört sich vielversprechend an und wirbt mit Hochglanz Prospekten. Dann die Ernüchterung: leere Strassen, ein paar unattraktive Cafés und ein runtergekommenes, leeres Hotel (Pub). Der Broken Hill Lookout-Point und Café sind geschlossen als wir hoch wollen. Na ja, ist halt einfach ein Ort wie jeder andere im Outback – wieso auch nicht.

Flinders Range NP: Ausgerüstet mit allen Infos aus dem Nationalpark Zentrum, stellen wir uns auf einen der zwei einfachen Campingplätze im Park. Es ist sehr heiss und wir planen frühmorgens unsere Wanderung auf den Mt. Olssen Bagge mit Blick auf den Wilpena Pound. Juhui…, im Wäldchen sehen wir unsere ersten lebenden freien Kängurus auf diesem Trip!! Später auf dem Wanderweg gibt’s keinen Schatten mehr, es geht nur bergauf und es ist sehr bald sehr heiss und durstig. Wir kommen fix und fertig oben an, haben etwas zu wenig Wasser dabei. Belohnt werden wir nach zweieinhalb Stunden mit einer wunderschönen 360° Aussicht!

Coober Pedy: Bereits einige Kilometer vor dem Ort sieht man die „Maulwurfhügel“ rechts und links an der Strasse. Überall Vorsichts-Schilder, dass man aufpassen soll, nicht in die tiefen Schächte zu fallen. Wir dachten dass muss ein Witz sein, wurden aber eines Besseren belehrt. Hier wird gegraben was das Zeug hält, es ist wie ein Glückspiel. Jeder kann sich einen Claim 50x50m oder 50x100m für ein Jahr mieten und nach Opalen graben. Der Ort ist wirklich skurril, scheint irgendwann stehen geblieben zu sein und nach einem anderen Rhythmus zu ticken. Eine Hauptstrasse bildet das Zentrum, hier sind die rund 5 Hotels und Restaurants und natürlich die vielen Opal-Geschäfte angesiedelt. Vieles spielt sich Underground ab, so gibt es Kirchen, Restaurants und Hotels tief im Boden vergraben. Vor allem natürlich die Untergrund Opal-Minen, welche teilweise besichtigt werden können – muss man unbedingt machen!

Jeder hat in seinem Garten irgendwelches Minengrab Werkzeug oder -Geräte stehen, denn wer hier hängenbleibt ist wegen dem Opal hier. 95% der Opale auf dem Weltmarkt stammen aus Australien und davon 95% aus Coober Pedy, somit ist dies die Opalhauptstadt der Welt. Die Nachfrage ist grösser als die momentane Lieferkapazität. Es scheint noch genügend Opal in der Gegend zu geben, es fehlen eher die Opal Gräber und Arbeitskräfte.
In dieser steinigen, unwirtlichen Kulisse wurden übrigens einige bekannte Filme gedreht, so zum Beispiel Mad Max III, End of the World, Pricilla Queen of the Dessert.

Uluru (Ayers Rock) & Kata Tjuta (the Olga’s): Von Port Augusta an der Küste bis zum Ayers Rock fahren wir in zwei Fahrtagen 1300km durchs Outback. Es ist lang aber es lohnt sich. Wir sind begeistert von diesem Berg mitten im Nichts. Das Wahrzeichen Australiens, für die Aborigines ist er ein heiliger Berg. In der Abendsonne ist sein Antlitz besonders schön. Ständig ändert sich die Schattierung und die Farbe, von orange über rot bis hin zu Brauntönen.

Die Wanderung rund um den Uluru ist das höchste der Gefühle, denn der Aufstieg ist meist geschlossen. Dies wird von den Aborigines nicht gewünscht. Bei rund 36° Grad, ohne Schatten und mit tausenden von nervigen Fliegen wird sogar diese flache Wanderung zur Tortur. Im Campingplatz-Pool kühlen wir uns am Nachmittag wieder etwas runter. Schwitzen und Fliegen gehören hier im Outback zum Alltag. Leider kühlt es auch nachts nicht merklich ab.

Die Olgas gefallen uns auch sehr, sie liegen ca. 45 Kilometer westlich vom Ayers Rock. Sie bilden sich aus verschiedenen „Bolders“. Wir erkunden sie ebenfalls zu Fuss, mit Sonnenschutz, Fliegennetz und viel Wasser im Rucksack.

Mac Donnell Range: Dieser markante Gebirgszug liegt nahe von Alice Springs. Alice war nett hat uns aber nicht sonderlich beeindruckt. Der Mac Donnell Range NP hingegen schon, vor allem der Ellery Creek Big Water Hole war super. Ein bilderbuchmässiger Bade Pool umringt von Felsen und saftigem Grün – einfach nur wow. Die Nacht verbringen wir auf dem schönen und ruhigen Naturcampingplatz, im Ormiston Gorge. Uns gefällt die Tierwelt in Australien. Vor allem in den Nationalparks bekommt man viel Wildlife zu sehen. Dingos, Wallabys, Kängurus, Emus, Kakadus und andere schöne Vögel, Echsen usw. sind uns schon begegnet.

Adrians Geburtstag: Er fängt an mit einem feinen Frühstücks-Müesli mit frischen Erdbeeren. Wir machen uns auf den zweitägigen Rückweg vom Red Center an die Südküste. Auf dem Stuart Highway rollen wir durch das Outback. Wir planen eine Übernachtung auf dem Camping bei Marla’s Roadhouse. Roadhäuser sind wirklich kultmässig, hier treffen sich Farmer, Road TrainKapitäne, Bauarbeiter und ein paar Touristen auf der Durchreise.  Das Pub ist um 5 Uhr schon ziemlich voll, Happy-Hour ist angesagt. Als Abendmenü wird Fish&Chips angepriesen – auch ein Klassiker. Der frittierte Fisch ist ebenso „Super Dry“ wie Adis Bier und T-Shirt! Egal, mit genügend HEINZ-Tartarsauce geht er bestens runter. Wir machen noch etwas Small Talk mit einer Aboriginal-Dame, die auf dem Weg ist zu ihrer Tochter in Darwin. Es war die wohl heisseste Nacht, gefühlte 35° und zu guter letzt hatten wir auch noch hyperaktive Mücken um uns. A day to remember!!

Verbotsschilder wohin man sieht…

Sollte man doch meinen Australien ist ein cooles, grosszügiges und liberales Land. So erstaunt es uns doch sehr, so auffällig viele Schilder zu sehen mit „do’s and dont’s“. Also, was man tun muss und was man nicht tun darf und zwar meist direkt mit Androhung von Strafen und Bussen. Und damit es auch die Weitsichtigen und die Halbblinden lesen können, in GROSSBUCHSTABEN oder Bilder. Hier ein paar Beispiele. Auf dem Campingplatz: „don’t drive faster than 5h/km otherwise you need to leave!“. Oder, “no cycling and skateboarding at anytime!”. Oder auf der Strasse: STOP NOW (sofort!). STOP CREEPING (?!). Am Strand: ca. 20 kleine Bilder was alles nicht erlaubt ist. Und ganz wichtig “no alcohol on the beach”. Man könnte das noch unendlich fortführen. Wir amüsieren uns darüber und finden es meist schlicht übertrieben.