Zentralgriechenland

Reiseroute (12.10.2013 – 27.10.2013): Athen – Palea Epidauros – Delphi – Patras/Kastro, Killini – Lefkada Stadt – Vlycho (Lefkada) – Porto Katsiki – Beach Kathisma – Ioannina – Kastraki/Meteora – Igoumenitsa

Nach der Verabschiedung von unseren Freunden am Athener Flughafen, nutzen wir die Gunst der frühen Morgenstunde. Die Akropolis, die wichtigste antike Stätte der westlichen Welt öffnet ihre Tore für Touristen um 8 Uhr. Es lohnt sich den es gibt herrliches Wetter und nur ganz wenig Leute! Gigantisch thront auf dem Hügel das Parthenon mit seinen majestätischen Marmorsäulen. IMG_9462           IMG_9467

Wir bestaunen den Tempel des Poseidon, der Athena Nike und nicht zuletzt die prächtige Aussicht über die Stadt Athen.

Nun müssen wir uns entscheiden wo wir die nächsten Tage verbringen wollen. Das Wetter wird auch plötzlich wieder sonnig und warm, dass es für uns leicht ist sich für einen Strandplatz zu entscheiden. Wirklich gemein, denn die letzten Tage, welche wir zusammen mit Jolli & Marlon verbrachten, waren regnerisch und nass.

Weil uns der Peloponnes so gut gefällt und es da auch noch offene Campingplätze hat, verschlägt es uns nochmals dahin. In Palea Epidauros finden wir das perfekte Plätzchen am Strand mit der richtigen Infrastruktur (Camping Bekas). So können wir das Zelt zum Trocknen ausbreiten und die feuchten und teilweise muffigen Kleider in der Waschmaschine waschen. Und nicht zuletzt bereinigen wir die Fotos der letzten 14 Tag und schreiben den Bericht für unseren Blog. WiFi steht auch hier frei zur Verfügung, wir sind überrascht wie oft wir guten Internetzugriff haben.

Hier ein kurzes Abschweifen:  an dieser Stelle ein Kompliment an die Generation der „Rüstigen Grauen Panther“.  Schon auf anderen Reisen, ob in Europa, Südamerika, Neuseeland, Australien oder Afrika sind sie uns positiv aufgefallen. Meistens sehr reiseerfahren, unkompliziert, freundlich und offen. Am besten gefällt uns die positive Einstellung, der Elan und den Wunsch, als Rentner das Leben und das Reisen in vollen Zügen geniessen zu wollen. Wir stehen mit unserm Pössl zwischen dem 83-jährigen Walter und seiner Frau aus Nürnberg und auf der anderen Seite dem schätzungsweise 70-jährigen Zürcher Ehepaar Hanspeter und Gisela. Es ist spannend zu erfahren wie  und wo sie früher unterwegs waren. Sie reisen auch heute noch gerne individuell, auch das überwintern in Asien oder anderen warmen Ländern in Übersee haben sie teilweise für sich entdeckt.

Wir folgen dem Tipp von Gisela und besuchen auf der Weiterfahrt die kleine Insel Poros. Den Wagen lassen wir stehen und nehmen das kleine Taxi-Boot. Ein typisches, hübsches weisses Örtchen ideal zum bummeln und Mittagessen in einer Taverne.

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Entlang der Küste finden wir in Didyma die Saldini Beach, wo wir uns an den grosszügigen leeren Sandstrand stellen. Drei andere „wilde“ Camper haben den Platz ebenfalls als Stellplatz entdeckt. Nach einem Bad im Meer gefolgt von einem Sundowner-Apéro und einem feinem Z’Nacht schlafen wir tief und fest.

Es herbstet auch in Griechenland, denn am Folgetag begleitet uns Regen auf der Fahrt nach Delfi (Delphi) auf dem griechischen Festland. Nach einer schönen Berg und Talfahrt durch das Parnass-Gebirge kommen wir am späten Nachmittag im Bergdorf Delfi an. Wir besuchen das an den Hängen des Parnass gebaute, antike Delphi. Der Reiz dieser Weltkulturerbe-Stätte machen sowohl die überwältigende Kulisse als auch die eindrucksvollen Ruinen aus. Die antiken Griechen betrachten Delphi als den Mittelpunkt/Nabel der Welt.

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Wir sind beeindruckt von der gut erhaltenen antiken Anlage. Der Apollon-Tempel, die Schatzhäuser, das Theater und das am oberen Ende liegende Stadion sind fantastisch.  Eingebettet in diese Bergkulisse ist Delphi für uns eine der 3 Top Kulturstätten, welche wir bis heute auf dieser Reise sahen. Nach einer Nacht im nahegelegenen Camping Chrissas besuchen wir noch das Delphi-Museum und das Bergdorf Arachova. Ein charmantes kleines Wintersport-Dorf, einige Kilometer oberhalb befinden sich bereits Skilifte. Die Hauptstrasse wird gesäumt von Läden, Tavernen und Cafés, man könnte fast sagen „klein Grindelwald“ von Griechenland. Es lässt sich sogar gut shoppen hier, Moni hatte Gelegenheit sich ein paar Jeans zu kaufen und hat somit endlich auch ein paar lange Hosen an Board ;-)

Olivenbäume so weit das Auge reicht, sehen wir wenn wir auf die Ebene unterhalb von Delfi schauen. Sowieso ist es unglaublich wie viele Olivenbäumen wir auf dieser Reise schon begegnet sind. Wir haben immer nach einer Olivenöl-Fabrik Ausschau gehalten um direkt und vor Ort das Öl degustieren und kaufen zu können, waren aber leider erfolglos.

Na ja, wir haben Glück und kommen beim nächsten Camping (Melissa Camping) in Kastro zu lokalem Olivenöl, welches wir vorab probieren können. Einmal mehr ein toller Platz, wieder mit langem, breitem und praktisch menschenleerem feinen Sandstrand. Wir können über eine Stunde am Strand entlang spazieren, einfach herrlich! Schon bald haben sich auf unserem Platz ein paar Katzen um uns gesammelt. Sie sind allgegenwärtig und fester Bestandteil auf jedem Campingplatz. Wir lassen uns auch gerne dazu verleiten ihnen etwas essen zu geben, da dies meist die einzige Futterquelle für sie ist. Nach zwei Tagen verabschieden wir uns von den Katzen und verlassen den Platz mit zusätzlichen 6 Litern Olivenöl im Gepäck.

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Wir füttern unseren GPS mit dem nächsten Zielort, Lefkas oder Lefkada genannt. Eine vielversprechende Ionische Insel, zu erreichen über einen Damm. Flamingos begrüssen uns bei der Einfahrt auf die Insel. Wir können ein paar schöne Bilder schiessen, ist es doch ein eher seltener Anblick.

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Im Campingführer machen wir den einzigen noch offenen Campingplatz aus, an der Ostküste in Vlycho bei Nidri. Ein netter Platz in einer kleiner Bucht mit weiteren netten Gästen aus der Schweiz. Wir treffen auf zwei junge Schweizer Büssli-Camper Paare, die einen aus Luzern, die anderen aus Zürich. So lässt es sich sehr gut 2 Tage „aushalten“. Wir machen wieder einmal einen Bike Ausflug und fahren auf das nahegelegene Cap, rasten in einer Kiesbucht und abends fahren wir nach Vlycho in eine Taverne.

Am nächsten Morgen herrscht allgemeine Aufbruchsstimmung.  Der westliche Teil der Insel hat noch viel zu bieten: schöne Strände, Steilküsten und Stellplätze. Der freundliche Platzmanager zeichnet uns auf einer Karte die schönen Orte ein und gibt uns wertvolle Tipps über die Insel. Wir kurven durch atemberaubende Landschaften zum  hübschen Ort Vasiliki um am Hafen was kleines zu Essen. Gespannt sind wir vor allem auf Porto Katsiki, welches uns nach dem nächsten Bergrücken erwarten sollte. IMG_9765Ein Traumstrand an einer Traumbucht mit türkisfarbenem klarem Wasser, es hält was es versprochen hatte. Siehe da das Zürcher Büssli ist schon da! Wir geniessen noch ein paar Stunden am Strand mit schwimmen und lesen bevor es für den Sonnenuntergang  den fast schon obligaten Sundowner-Apéro gibt. Ein Camperbus aus England ist auch schon platziert um in den Sonnenuntergang zu blinzeln. Und siehe da, auch das Luzerner Büssli mit Sarah und Lukas haben sich für eine „wilde“ Nacht an der Katsiki Beach entschieden.

Obwohl superschön, entschliessen wir uns zur Weiterfahrt zur Kathisma Beach. Auf dem Weg durch die saftige in verschiedenen grün präsentierte Fauna und Flora sehen wir viele Honigkästen. An einem der offenen Ständen an der Strasse können wir das süsse Gold dann auch kaufen. So treffen wir bald auf unser Ziel, eine weite schöne Bucht mit einigen geschlossenen Tavernen aber schönem Sandstrand. Tipetöppl, wir stellen uns in weiter Distanz neben einen bereits anwesenden Camper aus Österreich. Wir brauchen wohl nicht zu erwähnen was wir hier alles machten…einfach mal nix!

Wir zählen nun die letzten Tage unserer Reise mit dem Pössl. Die gute Planung von Adrian hat sich ausgezeichnet und wir haben noch genau die Tage die wir brauchen für die letzte Sehenswürdigkeit: die Felsklöster Meteoras bei Kastraki. Bei der Anfahrt können wir bereits die beeindruckende Kulisse bestaunen. Vor uns erheben sich massive Felsen aus glattem Stein mit Klöster obendrauf. Die Klöster wurden erbaut um den Mönchen einen sicheren Rückzugsort von den zunehmend türkischen Einfällen im 14. Jahrhundert zu bieten. Ihre Unzugänglichkeit machte die Felsen von Meteora zu einem idealen Zufluchtsort für die Geistlichen.

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Die allermeisten Griechen gehören übrigens dem orthodoxen Glauben an. Ihrer Frömmlichkeit begegnet man im Land auf Schritt und Tritt. Nebst den Dorf-Kirchen sieht man viel Miniatur Kapellen am Straßen- oder Wegesrand. Sie sind überwiegend von Familien erbaut und sind entweder Bildstöcke für Unfallopfer oder wurden zu Ehren eines Heiligen aufgestellt.

Nachdem wir auf dem Campingplatz Vrachos in Kastraki eingecheckt und geduscht haben liessen wir uns in einer nahen Taverne kulinarisch verwöhnen: Auberginen Salat, Saganaki, Pork Souvlaki und gefüllte Tomaten mit Reis!

In Wanderkluft marschieren wir nach dem Frühstück zu den Klöster und wandern den ganzen Tag von Klosterberg zu Klosterberg. Man kann diese Route auch mit dem Auto machen, wir fanden es aber stimmungsvoller dies zu Fuss zu erkunden. Leider sind nicht alle Klöster jeden Tag zugänglich, zwei können wir jedoch von innen bestaunen und uns einen Eindruck über das Leben in der Abgeschiedenheit machen. Die Klöster sind auch heute noch bewohnt und beherbergen Mönche oder Nonnen.

In zwei Tagen fährt unsere Fähre von Igoumenitsa nach Ancona. Wir gönnen uns noch 2 Tage auf dem Camping  Elena an der Küste bei Igoumenitsa. Hier lässt es sich gut ausklingen und wir nutzen die Zeit für unsere Fotos und den Bericht für den Blog.

Die Nachtfähre wird uns innert 15 Fahrstunden in Ancona ausspucken. Uns bleiben dann noch 2 – 3 Tage um via Toscana nach Hause zu rollen. Bestimmt werden wir uns auf dem Weg noch kulinarisch verwöhnen lassen. Auch temperaturmässig werden wir uns langsam an das nördlichen Klima herantasten.

Hier endet der Hauptteil unserer ersten Reiseetappe mit dem Pössl durch Südosteuropa.

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Kurz gesagt war es der Hammer und absolut empfehlenswert!!!