Mandalay bis Inle Lake

Reiseroute (10.2.2014 – 18.2.2014): Pyin U Lwin – Hsipaw – Inle Lake -Yangon

Pyin U Lwin

Mit einem Sammeltaxi geht unsere Reise weiter in die Berge nach Pyin U Lwin (1’100 m.ü.M). Mit uns im Taxi fahren zwei nette junge Schweizer. Der Ort war bereits bei der Britischen Besatzung wegen des kühlen Klimas als Sommerurlaubsort beliebt. Heutzutage beliebt bei den wohlhabenden Birmanen. Hier gibt es eine grosse Militärakademie und die Familien der Armee-Elite wohnen hier oder reisen regelmässig hierher. Es gibt auffällig viele Pferdekutschen mit niedlichen und verzierten kleinen Kabinen, welche heute als Taxi in der Region genutzt werden. Auch die schönen Kolonialbauten verleihen dem Ort eine gewisse Romantik (wenn man die Militäranwesenheit ausblendet). Ein kleiner See und ein gepflegter, grosser Botanischer Garten versprechen Erholung und Ruhe – und das gönnen wir uns heute wiedermal. Ein kleiner Snack im „schicken“ Restaurant am See können wir uns auch nicht verkneifen. Der Botanische Garten ist wirklich sehr schön, wir geniessen das saftige grün und die schönen farbigen Blumen – eine Abwechslung zu der sonst mehrheitlich trockenen und staubigen Landschaft. Auch dürfen wir hier wiedermal für Einheimische auf Fotos posieren – immer eine besondere Freude. Am Abend treffen wir uns mit Sabrina und Pascal den beiden Schweizern und verbringen einen amüsanten Abend in einem feinen Restaurant.

Hsipaw

Weiter geht es mit dem Zug. Es gibt die Holz-Klasse und die Polster-Klasse, der Unterschied sind 2 Franken und die leisten wir uns. Die Fahrt ist extrem ruppig, es holpert und schüttelt uns regelrecht auf und ab und hin und her.  Es geht über Felder, durch Wälder und kleine Dörfer. Oft halten wir und Passagiere meist mit grossen Lebensmittel Säcken im Gepäck steigen ein und aus. Einzigartig für Myanmar ist übrigens das Thanaka Make-up, eine gelblich-weiße Paste aus einer fein geriebenen Baumrinde, sie wird von Kindern und Frauen in jedem Alter in das Gesicht gestrichen. Es sieht nicht nur hübsch aus, sie dient vielmehr als Schutz gegen die Sonne.

Highlight dieser Zugsfahrt ist die berühmteste Eisenbahnbrücke Myanmars, der Gokteik Viadukt (700 m lang und 100 m hoch). Wir machen Bekanntschaft mit einem Paar aus Bayern vom Chiemsee und haben dadurch nicht nur eine schöne sondern auch eine unterhaltsame 9 Stundenfahrt.  Zusammen noch mit einem belgischen Paar checken wir uns in das Ever Green Guesthouse ein. Tiptop, schöne einfache aber neue Zimmer und ein netter Service und ein freundlicher Manager.

Mit Sayt, einem einheimischen Guide erkunden wir einen halben Tag zu Fuss die Gegend rund um Hsipaw. Er führt uns über verwinkelte Wege durch Felder und kleine Dörfer. Jedes Dorf in Myanmar besitzt einen Schrein, in dem der Schutzgeist des Dorfes verehrt wird. Bei diesen sogenannten Nat Schreinen, welche oft in Form von aus Holz geschnitzten Menschen oder Tieren aufgestellt werden, handelt es sich hauptsächlich um verstorbene Menschen, die ein gewaltsames Ende fanden.

Viele der Familien in den Dörfern produzieren etwas zum Verkauf, sei es im grösseren Stil Reisnudeln, oder frittierte Kartoffel Snacks, Chili, Strohkörbe oder Schreine aus Bambus. Sayt führt uns auch zu einem Knaben -und einem Mädchen-Kloster. Auch die Frauen sind kahl geschoren tragen aber hellrosa Gewänder im Gegensatz zu den dunkelroten Kutten der Mönche.

Unser Bus zum Inle Lake geht Tags darauf um 16:30 und so nehmen wir uns eines der alten Fahrräder vom Guesthouse und schauen uns „Little Bagan“ an. Danach sind wir reif für einen Espresso im gemütlichen Pontoon Cafe. Den Nachmittag verbringen wir noch in einem Lokal mit Blick auf den Fluss. Dort können wir zuschauen, wie Männer auf den Wasserbüffeln reiten und diese im Fluss waschen.

Inle Lake

Unsere letzte Destination in Myanmar ist rückblickend wohl auch die Eindrücklichste.

Der Nachtbus spuckt uns um 5 Uhr morgens in Nyaung Shwe aus. Wir nehmen die Hilfe eines Tuktuk-Fahrers in Anspruch um uns ein Hotel zu suchen. Gut können wir das Zimmer schon beziehen, um so den Schlaf, den wir im Bus nicht gefunden haben nachholen.

Apropos spucken. Eine weitere Tradition in Myanmar, ist das Betel-Kauen. Die Betelnuss wird in mit Kalk bestrichenen Blättern und Gewürzen eingewickelt und ist fast an jeder Strassenecke erhältlich. Sie wird gekaut und der rote Speichel ausgespuckt, manche Strassen sind von roten Pfützen förmlich übersäht. Auch die Zähne werde bei täglichem Betelkauen mit der Zeit Rot oder bessergesagt schwarz.

Thema Wechsel. Nach einem feinen Crêpe und Erdbeershake im Pancake Kingdom spazieren wir an den Pier und engagieren einen Bootsfahrer für den nächsten Tag. Ein Glückstreffer wie sich herausstellen wird.

8:30 Uhr nach einem megafeinen Frühstück erwartet uns Nyunt Pe, unser Bootsführer und Guide, freudig am Pier. In der Morgenfrische tuckern wir mit dem kleinen aber lauten Langboot  über den See. Wir sind begeistert von der Schönheit und der Stimmung. Und natürlich von den Fischerbooten mit den weltbekannten „Einbeinruderer“, diese geben ein tolles Fotosujet ab.

Dieser Tag auf dem Inle Lake ist der absolute Hammer. Unser Bootsführer stellt sich als richtige Perle heraus und kann uns trotz seinen bescheidenen Englischkenntnissen aber guten Humor viel über die Bräuche und das Leben auf dem See berichten. Wir sehen nebst den Fischer mit ihrer „Einbeinrudertechnik“, unzählige schwimmende Häuser, Klöster und Pagoden, eine Silberschmiede, eine Lotusfaser Weberei, einen Floating Market, die Phaung Daw U Pagode und last but not least die schwimmenden Gärten (Gemüseanbau).

Heute ist Ruhetag; wir müssen die Eindrücke vom Vortag verdauen. Bei einem erneuten Besuch im Pancake-Kingdom lernen wir Gabriele aus dem Südschwarzwald kennen. Wir haben uns viel zu erzählen und ziehen gemeinsam noch ein Haus weiter. Ein schöner Aufenthalt am Inle Lake neigt sich dem Ende zu. Wir reisen wieder nach Yangon und fliegen zurück nach Bangkok. Von da geht es dann weiter nach Australien…

Das Einschieben und spontane Organisieren dieser 2-wöchigen Myanmar-Reise hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.

Myanmar – das Land der goldenen Pagoden

Reiseroute (31.1.2014 – 9.2.2014): Thailand: Chiang Mai – Mae Sot
Myanmar: Yangon – Bagan – Mandalay

Chiang Mai

Ein Pick Up holt uns am Morgen im Guest House in Houay Xay ab und fährt uns zur Grenze (Laos/Thailand). Vor noch nicht allzu langer Zeit musste man hier mit der Fähre den Mekong überqueren um nach Thailand zu gelangen, nun gibt es eine schöne Brücke und moderne Zoll-Gebäude. Auch die Abfertigung geht rasch und schwupps schon sind wir in Thailand in einem modernen und fast leeren Minibus auf der Fahrt nach Chiang Mai.

Es ist nicht so einfach in Chiang Mai ein Zimmer zu finden, vieles ist ausgebucht, so klappern wir eines nach dem anderen ab. Wir werden fündig, das Ban Wiang Guesthouse will uns und es ist ganz OK und zudem gut gelegen.

Ja, es ist unübersehbar, Thailand ist im Vergleich zu den eben bereisten Ländern besser in Schuss. WC-Papier in den Toiletten, schöne neue Autos, keine staubigen Strassen, schicke Cafés und viele Reisebüros und sonstige Angebote für Travelers stehen zur Verfügung. Und genau eines dieser Angebote wollen wir in Anspruch nehmen, einen Thai-Kochkurs. Nach der Buchung vom Kochkurs finden wir auch zufällig in einem Bookshop ein Secondhand Myanmar Reisebuch von Loose ein super Fund – Ausgabe 2012 – tiptöpl!

Wie schon bei unserem ersten Kochkurs in Vietnam gehen wir zuerst auf den Markt um uns mit den frischen Rohprodukten vertraut zu machen. Jeder kann sich dann 7 verschiedene Gänge aussuchen, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wir sind begeistert, es ist „Fun“ und fein was wir alles zusammenbruzeln! Das Beste ist allerdings das Selbermachen einer Currypaste. Hätten nie gedacht, was da alles drin ist. Mit dem Mörser stampften wir was das Zeug hält und siehe da es kommt bei Adi eine Northern Style Paste und bei Moni die traditionell Rote Curry Paste raus. Die fertigen Curries waren ein Gedicht! Mal schauen ob wir das Zuhause reproduzieren können?! Vollgefressen gehen wir am späten Nachmittag noch ein paar schöne unverbrauchte US-Dollarscheine wechseln. Diese brauchen wir für Myanmar, wie wir lesen werden gebrauchte oder gefaltete Scheine dort nicht angenommen. Falls wir mal keinen Geldautomaten finden um Kyat rauszulassen sind wir somit auf der sicheren Seite. Am Abend ist der Hunger nicht so gross und wir steuern ein israelisches Restaurant an um eine Kleinigkeit zu essen.

Unser Flieger nach Myanmar startet von Mae Sot aus, im Westen von Thailand. Nach 6 Stunden Fahrt mit dem Bus durch herrliche Landschaft erreichen wir die kleine Stadt.

Wir erkennen neben klassischen Thailänder auch Inder und Muslime, ein rechter Mischmasch an Ethnien und Religionen sollen hier heimisch sein. Der Ort ist sehr untouristisch. Das Ban Prak Sa Guesthouse hat noch ein Zimmer für uns.  Heute ist Wahltag in Thailand, leider kommt es jedoch nicht zu einer Einigung, wie wir später erfahren. Wir lesen von den Demonstrationen in Bangkok. Als wir einen Tuk Tuk Fahrer fragen ob es hier auch Demonstrationen gibt meint er nur schmunzelnd „no, the crazy people are all in Bangkok“.

Unser Flug nach Yangon mit NOK Air ist gegen Mittag, somit können wir es am morgen ruhig nehmen. Denken wir uns, und gehen mal gemütlich zum Frühstück. Ein kleiner Schock erfahren wir als wir bei der Rückkehr unsere Zimmertüre nicht auf bekommen. Wir hatten gerade mal 20 Minuten Zeit um alles einzupacken, auszuchecken und mit dem Taxi auf den Flughafen zu fahren.

Unsere Zimmertüre lässt sich nicht öffnen, weil wir die Riegel von innen nicht arretiert hatten, bevor wir von aussen schlossen. So sind die Stiftli in die Löcher gefallen et voilà… Na ja, wir brauchen Hilfe, sonst wird das nichts mit dem Flug! Wir rufen die Chefin und sie ihren Mann. Er hat die Situation erkannt und kommt mit all seinem Werkzeug. Der Versuch die Stifte abzusägen ist gescheitert, resp. ist auf die schnelle nicht machbar. Er schaut an die Decke und überlegt durch die Doppelte Decke in das Zimmer zu gelangen. Kurz darauf rumpelt es und er ist auf das Dach geklettert und kriecht jetzt durch die Decke. Er muss sich vorsichtig bewegen, denn die Deckenverkleidung ist sehr leicht und dünn (er selber zum Glück auch!). Die Leiter muss er natürlich auch hindurch hieven um im Zimmer auf den Boden zu kommen. Die Spannung steigt und die Zeit rast. Huuuch, er schafft es und kann unsere Zimmertüre von innen öffnen. Wir sind alle erleichtert und wir bedanken uns hundertmal. In Windeseile packen wir alles zusammen und springen auf das Taxi zum Flughafen.

MYANMAR

Yangon

Myanmar das Land der goldenen Pagoden. Schon Zuhause lasen wir über Reisen nach Burma oder Myanmar. Viele schwärmen davon oder wollen dahin; es soll ausserordentlich schön sein, die Menschen unglaublich freundlich und das Land vom Tourismus noch unverbraucht. Von Reisenden die eben erst dort waren haben wir ähnliches aber auch kritisches gehört.
Wir sind gespannt und werden die Eindrücke natürlich mit denen von Laos, Kambodscha und Vietnam vergleichen.

Yangon erwartet uns mit einem modernen Flughafen. Wir wechseln gleich mal Geld. Mit dem Taxi lassen wir uns in das Queen’s Park Hotel bringen. Travelers erzählten, dass man in Myanmar im Vergleich zu anderen Südostasiatischen Ländern weniger Hotelqualität und Service fürs Geld bekommt. Das Zimmer für 65 USD ist tatsächlich ziemlich verwohnt und shabby. Für dieses Geld hätten wir in Laos, Kambodscha oder Vietnam eine Luxus Suite in einem Boutique Hotel bekommen. Egal, wir sind in Myanmar und wir wurden vorgewarnt und wir kennen die Gründe dafür. Im Gegensatz zu anderen Südostasiatischen Ländern hat hier der Tourismus mit Gruppenreisen angefangen. Das Land wird regelrecht von Reisegruppen aus aller Welt überflutet, alles wird vorgebucht und organisiert. Die limitierte Hotel-Infrastruktur kommt an seine Grenzen und kann die Preise hoch halten, denn sie werden bezahlt. Als Individual Tourist hat man deshalb oft keine Chance überhaupt ein Zimmer zu bekommen. Wenn man dann endlich ein Zimmer findet bezahlt man natürlich auch den gleichen Preis. Es ist unmöglich zu verhandeln.  Dies hört sich für euch vielleicht kleinlich an, denn 65 CHF total für zwei Personen im Doppelzimmer ist im Schweizerverglich ja supergünstig. Reist man jedoch 3 Monate in Asien, wie wir, und kennt das Preisgefüge und die Gehälter, dann geht die Rechnung nicht auf. Der Tourismus und die Hotellerie ist in Myanmar stark von der Regierung kontrolliert Das Land ist ja erst etwa seit 18 Jahren für den Tourismus geöffnet. Das Interesse an diesem schönen Land ist gross und es werden fleissig neue Hotels und Strassen gebaut.

Die Hauptstadt Yangon erinnert stark an Havanna, die alten Kolonialhäuser sind extrem runtergekommen und zerfallen. Ein geschäftiges Treiben beherrscht die löcherigen und verstellten Gehwege. Viele Geschmäcker ziehen uns durch die Nasen. Es wird uns freundliche zugelächelt und wir schauen uns alles interessiert an. Auch hier fallen uns die vielen indischen Einwohner und Restaurants auf. So erstaunt es niemanden, dass wir schon bald unser „Hüngerli“ in einem eben dieser Lokale stillen. Einer der besten indischen Dosas…. behauptet Adis Kenner-Gaumen. Zweimal werden wir freundlich angesprochen, gefragt woher wir kommen und in einen Smalltalk verwickelt – ohne uns etwas verkaufen zu wollen. Die Menschen sind interessiert und offen und wollen auch gerne ihr Englisch üben. Das ist uns in den 2 Wochen noch ein paarmal passiert, wir fanden diese Begegnungen jeweils sehr schön.

Sehenswert in Yangon ist auf jeden Fall die Shwedagon Pagode. Es ist der wichtigste Sakralbau und das religiöse Zemtrum Myanmars. Er gilt als Wahrzeichen des Landes und ist einer der berühmtesten Stupas der Welt. Ein beeindruckendes Bauwerk aus Gold, die Spitze ist verziert mit grossen Diamanten, Rubinen und Saphiren.

Die Anlage ist gross und man geht wie immer in Pagoden Barfuss über die unzählig sauber geputzten Platten. Überall sitzen betende oder ruhende Menschen und geniessen die schöne Stimmung und die Ruhe. Die Geschichte von Buddha und von diesem Bauwerk ist komplex. Wir lassen uns deshalb von einem selbsternannten Guide und ehemaligen Mönch begleiten und erfahren dadurch viel wissenswertes.

Wir machen uns tags darauf auf die Suche nach einem Ticketoffice für die Busfahrt nach Bagan. Nicht ganz so einfach, denn hier kriegt man an der Hotel Reception nicht immer die Tickets, welche man will und es gibt auch nicht an jeder Ecke ein Ticketoffice. Mit Karte und rumfragen haben wir es gefunden und uns Tickets für den Nachtbus nach Bagan gekauft.

Adi hat es leider erwischt, ab dem zweiten Tag in Myanmar hat er Magen-Darm Probleme. Das ist sehr unangenehm vor allem wenn eine Busfahrt bevorsteht. Wir nehmen es etwas gemütlicher und passen mit dem Essen von nun an besser auf.

Bagan & Mt. Popa

Imodium sei Dank, Adi hat „dicht“ gehalten und die Nachtbusfahrt überstanden. Wir sind kurz vor 5 Uhr Morgens, im noch dunkeln Bagan aus dem Bus gestiegen. Schlafgetrunken und wohl etwas verwirrt haben wir uns einem netten und geschäftstüchtigen Pferdekarren-Taxi-Fahrer anvertraut. Es war zu früh um auf Hotelzimmersuche zu gehen und so fanden wir die Idee gut uns den Sonnenaufgang anzusehen. Er nannte einen Preis, welchen wir nicht runterhandeln konnten. Erstens waren wir zu müde, wir hatten keine Ahnung über die Distanz und drittens gab es keine Alternative. Na ja es war viel zu teuer, wie wir später merkten, und buchen dies unter „Donation“ ab. Der Sonnenaufgang war ohne Zweifel gigantisch. Wir sassen frierend auf einem Tempel mit ein paar anderen Touristen und waren fasziniert von den unzähligen Stupas (Pagoden) welche sich uns in der Ebene präsentierten. Toll! Wir sind danach mit unserer Pferdekutsche zu zwei drei Hotels gefahren und haben nach dem dritten Anlauf ein schönes Zimmer zu angemessenen Preis in einem neuen Guesthouse gefunden. Am Nachmittag besuchten wir dann noch die schöne goldene Shwezigon Pagode, eine Miniversion der grossen Shwedagon Pagode in Yangon.

Adi hat sich noch nicht erholt, hat einen „Rückfall“ und musste sich zuerst mal ausruhen um wieder fit zu werden. So hatten wir mal wieder einen Zwangs-Ruhetag im Hotel: Adi mit Schlafen und Moni mit Lesen und Schreiben.

Mount Popa liegt ca. 50 km von Bagan entfernt. Wir nehmen uns einen Fahrer, da es scheinbar keinen öffentlichen Bus gibt. Auf der Hinfahrt können wir noch sehen wie Palmzucker gewonnen und verarbeitet wird. Palmzucker kannten wir bereits von der Kochschule. Nach einigen Kurven kommt der Mount Popa zum Vorschein. Der Berg misst 737 Meter ü.M. und ist ein erloschener Vulkan. Die darauf stehende Pagode und das Kloster ist eine der wichtigsten Pilgerstätten der Birmanen. Über 777 zum Teil sehr steile Stufen muss man auf den Klosterberg hochsteigen. Freche Affen hoffen von den Besuchern gefüttert zu werden oder Ihnen gar etwas aus der Hand zu schnappen. Emsige Treppenputzer hoffe von den Besuchern eine Donation zu bekommen. Auch hier ist Barfuss laufen angesagt und wir sind froh dass die Hinterlassenschaft der vielen Affen weggeputzt wird, es wäre sonst widerlich. Also spenden wir dem einen und anderen Treppenputzer ein paar Kyat’s. Oben angekommen bewundern wir die vielen Räume mit verschiedenen schön bemalten und verzierten Nats (Ahnengeister), Altare und Buddhas. Auch hier ist Donation üblich. Tempelanlagen und Klöster sind auf Spendengelder angewiesen und Buddhisten spenden gerne und regelmässig. Dies gehört zu ihrem Glauben und wir sind erstaunt wie Grosszügig diese doch sehr arme Bevölkerung ist. Von einer Terrasse aus hat man einen tollen Blick auf die Gegend. Jeder posiert und will von seinem Freund oder Vater fotografiert werden. Eine Gruppe junger Mädchen will von uns und mit uns Fotos schiessen – welche Ehre ;-)

Mit unserem Driver machen wir danach noch eine Tour durch Bagan. Der Ort ist in drei geteilt und wir hatten bis anhin noch nicht die Gelegenheit alles zu sehen. Wir besuchen auch eine Lackwerkstatt. Schalen, Teller, Schatullen und ähnliches aus Bambus- oder Teakholz werden in einem aufwändigen mehrschichtigen Verfahren lackiert und getrocknet (8 – 16 Schichten). Wir sehen wie die Künstler, auf dem Boden sitzend, mit feinem Werkzeug die Muster in die Gefässe ritzen und mit dünnen Pinseln bemalen. Unglaublich aufwändig und mit hoher Konzentration wird hier gearbeitet.

Gegen Abend steigen wir wieder auf eine Pagode um den tollen Sonnenuntergang zu geniessen – ein würdiger Abschluss und Abschied von Bagan finden wir.

Mandalay

Ein Tagesbus bringt uns nach Mandalay, nach Yangon die zweitgrösste Stadt von Myanmar. Wir sind übrigens beeindruckt von den Bus-Raststätten in Myanmar. Sie ähneln einem Bus-Bahnhof und bieten grosse Esslokale und grosse, einigermassen saubere Toilettenanlagen. Das Essen ist sehr fein, günstig und wird rasch serviert. Wir lernen Trinh Le kennen, eine Architektin aus Ho Chi Ming (Vietnam), sie reist alleine. Wir teilen uns bei Ankunft in Mandalay das Taxi und wählen dasselbe Hotel. Eines der Highlights in Mandalay ist die U-Bein Brücke eine der längsten (1.2 km) Teak-Holz Brücken der Welt. Zusammen mit Trinh (ausgesprochen Tschin) haben wir uns kurz nach dem einchecken im Hotel mit einem Taxi zur U-Beinbrücke aufgemacht. Sie bietet in der Abendsonne ein tolles Foto Sujet und entsprechend ist sie ein Anziehungspunkt für die Touristen. Bussladungen voller Gruppenreisenden werden dorthin gekarrt. Wir wollen uns eigentlich noch ein Ruderboot mieten, diese waren allerdings dann schon alle von den Reisegruppen gechartert worden. Auch für die Einheimischen und auch für die Mönche ist es ein beliebter Ort. Die 200-jährige Brücke führt über einen See und in der Regenzeit ragt das Wasser bis kurz unter die Planken. Zurzeit ist es jedoch eher trocken und wo sonst Wasser ist gibt es grünes Ackerland. Es war ein friedlicher und ein schöner Nachmittag. Der 2. Teil von Myanmar wird bald folgen…