Loops & Slow Boats in Laos

Reiseroute (17.1.2014 – 30.1.2014): Thakhek – Vientiane – Vang Vieng – Phonsavanh – Luang Prabang – Grenze Thailand

Thakhek

Der Local-Bus von Pakse nach Thakhek ist ein richtiger Bummler oder besser gesagt ein „Speedbummler“, denn zwischen den vielen Stopps ist er sehr rasant unterwegs. Die Strasse ist extem „bumpy“ und kurvig was das Lesen oder Schlafen praktisch unmöglich macht. So geniessen wir die schöne Aussicht und die Natur. Wir treffen zwei Deutsche, die haben ihre Fahrräder, neben einem Motoroller, auf dem Bus Dach befestigt, sie legen diese Strecke mit dem Bus zurück. In Laos sind etliche Velo Reisende unterwegs, da es im Vergleich zu den Nachbarländern hier deutlich weniger Verkehr hat. Nach 9 Stunden Fahrt mit zwei Pinkelpausen kommen wir am Ziel an. Ein feines z’Nacht im Inthira Restaurant rundet diesen Tag ab. Die Betten im Southida Guesthouse gewinnen leider keinen Preis die Matratzen sind pickelhart und die Federn sorgen für einen unerwünschten Massageeffekt.

Thakhek ist ein übersichtlicher kleiner Ort in Zentral-Laos am Mekong gelegen und Ausgangsort in die Karstlandschaften der Provinz Khammouan. Weil uns das Rollerfahren in Pakse so gut gefallen hat, wollen wir auch hier wieder einen Loop fahren. Und so machen wir uns auf die Suche nach zwei anständigen Rollern. Wir finden einen ganz neuen, schönen vollautomatischen Honda Scoopy für Moni und einen halbautomatischen Zongshen (Chinesisch) für Adi, beide haben 110cc. Die Auswahl ist beschränkt, denn viele Touris wollen hier Roller mieten.

3-tägiger Motorrad Loop, 450 km durch die Karstlandschaft

Wir packen wenige Sachen ein für die drei Tage, da wir nicht zu viel mitschleppen wollen.

Jacke an, Helm auf und los geht es in die erste Etappe (ca. 145km). Mit vollem Tank geht es ziemlich verkehrsreich erstmals raus aus der Stadt. Wir fahren durch topfebene Reisfelder, im Hintergrund die Felsen der grössten Kalksteinlandschaft Südostasiens. Am Vormittag gibt es einige Abzweiger zu mehr oder weniger gut erschlossenen grossen Höhlen. Wir entscheiden uns für eine, bei der wir mit einem einheimischen selbsternannten „Guide“ und einem Mädchen hingeführt werden. Wir sind beeindruckt wie gross die Höhle ist. Den Weg hätten wir auch alleine gefunden aber mit den beiden war es richtig amüsant.

Wir haben Respekt von der Distanz und den Strassenverhältnissen, deshalb belassen wir es bei der einen Höhlenbesichtigung für heute. Die Entscheidung ist gut wie wir noch merken werden. Die Route führt uns auf die Hochebene vorbei an vielen malerischen Hütten-Dörfern mit winkenden Kindern. Der Höhepunkt für uns ist auf jeden Fall die Nakai-Hochebene und der Nam-Theun-Stausee. Dieser gibt mit seinen herausragenden, abgestorbenen Bäumen ein wunderschönes und bizarres Bild ab. Das Land wurde geflutet und unzählige Dörfer mit über 1000 Menschen mussten im Jahr 2010 umgesiedelt werden. Wir sind schon etwas müde und hungrig und gönnen uns deshalb im Thalang Village am Fluss „Fried Noodles with Vegetables“.

Die nächsten 60 km werden wir so schnell auch nicht vergessen. Die Strasse entwickelt sich zu einer Sand-, Geröll-, und holprigen Lehm-Piste. Das Fahren wird immer anstrengender und wir immer müder und verstaubter. Ein richtiger Höllenritt! Nicht erstaunlich, dass wir mit Erleichterung und Freude in unserem Zielort eintreffen: Lak Xao. Dieser Ort könnte als Dreh Ort für ein Wildwest Film dienen. Entlang der staubigen Hauptstrasse reihen sich grösstenteils einfach Holzbuden. Wir checken in eines der Hotels des Ortes ein und klopfen erst mal unsere staubigen Kleider aus bevor wir selber unter die Dusche stehen. Todmüde legen wir uns unter die Bettdecke. Die Nacht wird kalt und wir schlafen ohne Abendessen ein. Es gibt lediglich einen Orangensaft und ein Bier aus dem Kühlschrank.

Nach einem einfachen Frühstück geht es weiter in die zweite Runde mit knapp 100 km. Hurra, die Strasse ist wieder grossmehrheitlich geteert. Das erlaubt es uns etwas mehr neben die Strasse als auf die Strasse zu kucken und das lohnt sich hier alleweil. Grüner Wald, unterschiedliche Felder und einfache Holzhäuser säumen die Route. In Ban Khoun Kham (Nahin) ist der Abzweiger zum nächsten Highlight auf diesem Loop, der Kong Lor Cave (auch Tham Kong Lo).

Die 40 km bis zum Konglor Village sind eben und die Strasse ist ziemlich neu – wir geben Gas!

Auch dieser Ort ist touristisch kaum erschlossen und deshalb angenehm ruhig. Es gibt eine Handvoll preiswerte und meist neue Gasthäuser. Wir steuern spontan eines an und sind überrascht ein kleines, neues Zimmer für 60’000Kip d.h. knapp 7 CHF zu bekommen. Es ist 14 Uhr und wir fahren noch den letzten Kilometer bis zum Eintrittsgebiet der Höhle. Wir sind die einzigen und schon bald sitzen wir mit einem Bootsführer und einem Helfer in einem kleinen laotischen Langboot mit Aussenbordmotor. Konglor ist eine 7km lange Höhle mit unterirdischem Fluss. Ausgerüstet mit grossen Kopflampen steuern wir in die stockdunkle Höhle, wir sind alleine und Beleuchtung gibt es keine. Nun geht es ein paar Minuten zu Fuss weiter, wir bestaunen etliche beleuchtete Stalagtiten und Stalagmiten, welche es nur an einer Stelle zu sehen gibt. Geschickt führen die beiden das Boot teilweise mit Schwung über Untiefen und Stromschnellen. Gewissen Passagen müssen zu Fuss durch das Wasser gewatet werden. Die unterirdische Wasserstrasse führte uns um Ecken und Kurven, und hinter jeder tut sich eine neue riesige Halle auf. Ein durchaus spannendes und mystisches Erlebnis. Am Ende verlassen wir die Höhle und steuern am Ufer eine, wie wir sie gerne nennen, „Tourifalle“ an. Hier werden Getränke, Essen und „Handarbeiten“ angeboten. Wir erfrischen uns kurz und nehmen den Rückweg in Angriff.

Zurück in unserem Guesthouse geniessen wir die geniale Aussicht aus unserem Zimmerfenster. Wir stehen unmittelbar vor einem saftig grünen Tabakfeld. Auf der anderen Strassenseite setzen wir uns in ein Restaurant, wo sich ein paar Reisende versammelt haben. Wie fast immer ist es ein freundlicher Familienbetrieb. Mit einfacher Infrastruktur wird hier feines Laotisches Essen auf die Tische gezaubert. Uns schmeckt’s und die Stimmung ist gut. Wir lernen eine Südkoreanische Reisende kennen. Sie ist so hingerissen von diesem relaxten, schönen Konglor, dass sie sich eine Woche hier niedergelassen hat.

Ok, nun geht es in die letzte Runde wieder nach Thakhek, knapp 200 km legen wir heute zurück. Die Route hat längst nicht mehr so viel Aufregendes zu bieten wie die ersten zwei Tage. Die einzige Aufregung ist, dass Adis Roller allmählich bedenklich zu scheppern beginnt und ihm auch noch mitten auf der Strecke das Benzin ausgeht. Da die Tankuhr von Beginn weg schon nicht funktioniert verlassen wir uns auf Monis Tankuhr. Zum Glück sind wir mit zwei Rollern unterwegs und zum Glück kann man alle paar Kilometer am Strassenrand Benzin in PET-Flaschen kaufen. Die Strasse biegt nach 80 km in die verkehrsreiche Hauptachse zwischen Vientiane und Pakse ein. Wir, oder vielleicht unsere Roller (!?), haben „Stalldrang“ und schon bald sind wir „Zuhause“ unter der Dusche in unserem Guesthouse in Thakhek.

Grossartige Natur und wenig Touristen. Mit dem Roller und einer einfachen Karte machbar. Hammerharte Strassenabschnitte fordern das Fahrgeschick heraus. Ein unvergessliches Erlebnis, wir fanden es genial wenn auch anstrengend.

Vientiane

Am nächsten Tag bringt uns ein so genannter VIP-Bus nach Vientiane in die Hauptstadt von Laos.

Für eine Hauptstadt eher klein aber dadurch angenehm und übersichtlich. Wir flanieren am Mekongufer entlang und treffen auf Jogger, Walker, Velofahrer und andere Flanierer. Faszniert haben uns vor allem die Techno-Aerobic und das Salsa-Aerobic Klassen. Es hat viele Zuschauer zum Mitmachen animiert. Das Ambiente am Mekong hat uns gefallen. Und wir wählen mal wieder ein Indisches Restaurant „Nazim“ für das Abendessen.  Obwohl wir Lao-Food sehr mögen ist es gut ab und zu mal etwas Abwechslung zu haben – und der obligate Mango-Lassi für Moni darf natürlich auch nicht fehlen.

In Vientiane haben wir einiges zu erledigen da wir entscheiden anstelle von Nordthailand zwei Wochen Myanmar zu bereisen. Myanmar auf eigene Faust zu erkunden wurde uns in der Schweiz eher abgeraten. Die wenigen Hotels seien fest in der Hand von Reisegruppen und deshalb ist sei sehr schwierig Hotel Zimmer zu bekommen und wenn, zu horrenden Preisen.  Wir trafen aber unterwegs einige Travellers an, die waren individuell unterwegs und meinten es sei zwar etwas schwieriger aber nicht unmöglich. Das stimmt uns zuversichtlich und wir entscheiden uns es zu wagen. In der Botschaft von Myanmar wollen wir uns das notwendige Visum besorgen. Da wir nicht genügend Passfotos haben, schickt uns die nette Dame von der Botschaft  in einen nahegelegenen Fotoshop. Innert wenigen Minuten erhalten wir dort 6 neue Passbilder ausgedruckt. Weil heute Donnerstag ist und wir wenig Zeit haben, bezahlen wir die zusätzlichen 10 USD Expressgebühr und dürfen so bereits tags darauf ab 16 Uhr die Pässe mit dem Visum abholen. Mit den zwei jungen Touristinnen, welche in selber Mission unterwegs sind, fahren wir gemeinsam im Tuk Tuk wieder in die Innenstadt zurück.

Eine weitere Entscheidung ist unseren bevorstehenden Australien-Trip um zwei Wochen, von 5 auf 7 Wochen zu verlängern. Dies bedeutet eine Umbuchung von unserem Rückflug über das Globetrotter Reisebüro in Basel. Dann reservieren wir uns noch einen Camperbus ab Sydney, das machten wir via Internet.

Unsere nächste Aufgabe verbinden wir mit dem Abholen der Pässe am Freitagnachmittag. Wir fahren mit dem Tuk Tuk nach der Botschaft weiter in Richtung Norden zur Thailändischen Grenze an einer Mekong-Brücke. Wir müssen kurz aus Laos aus- und wieder einreisen und in Thailand ein- und wieder ausreisen. Dies ist mit einigen Schalterbesuchen und Formularausfüllen verbunden. Und zwischen dem einen und anderen Zoll liegt die Brücke welche nur mit einem Bus oder einem anderen Fahrzeug überquert werden darf. Innert knapp 2 Stunden haben wir es geschafft, haben unsere Verlängerung für Laos im Pass und können mit unserem Tuk Tuk wieder in die Stadt zurück. Last but not least buchen wir zwei Flüge von Thailand aus nach Yangon und zurück. Die Buchung machen wir in einem Reisebüro in Vientiane.  Hat alles tiptop geklappt!

Vang Vieng

Der Ort hört sich vielversprechend an, ein „Backpackerparadies“, vor allem bekannt bei jungen Party-Traveller. Schon im Mini-Van auf der Hinfahrt haben die Jungs und Mädels auf der Rückbank kräftig Bierdosen reingeleert.

Wir finden rasch ein Zimmer. Nach einem Curry und einem Fruchtsalat spazieren wir dann durch den Ort und über die Brücke zur Insel. Hütten der Einheimischen und Bungalows-Hotels teilen sich das schöne Fleckchen Erde. Tourist-Agencies bieten Tubing (Mit Autopneus den Fluss runter), Höhlenausflüge und Trekkings an. Durch die Strassen dröhnt ein Jeep mit ein paar coolen Jungs und lauter Musik. Happy Hour und Happy Pizzas mit halluzinierender Wirkung sind im Angebot. Knappe Shorts und Männer ohne Shirt stolpern ungeniert an den Einheimischen vorbei. Wir sind irritiert und finden das alles etwas unpassend und respektlos. Na ja, wir nehmen an, dass wir hier wohl auf eine Ausnahme gestossen sind. Zurück im Hotel hören wir auf dem Flur vor unserem Zimmer zwei betrunkene, lallende Männer. Na ja, das kann ja heiter werden, denken wir uns. Es ist ja erst Ende Nachmittag.

Als dann mitten in der Nacht ein Betrunkener versucht in unser Zimmer einzudringen, weil er sich wohl in der Tür geirrt hat, entscheiden wir uns am Morgen weiter zu reisen.

Phonsavanh – Ebene der Tonkrüge

Wir lesen über eine mysteriöse Erscheinung in Phonsavanh „The Plain of Jars“ die Ebene der Tonkrüge. Hier befinden sich auf einem grossen Gebiet tausende von übergrossen Steinkrügen verteilt in der Landschaft. Man vermutet dass es Begräbnisgefässe sind. Die Krüge sind über 2000 Jahre alt und teilweise noch gut erhalten. Im Minibus nach Phonsavanh sitzen lustiger weise alles Schweizer, davon 2 Welsche, darum haben wir dies auch nicht sogleich erkannt. Unser Busfahrer empfiehlt uns ein Guesthouse in dem wir dann auch ein günstiges und gutes Zimmer finden. Auf dem Vorplatz gibt es eine kleine Party von Einheimischen Jugendlichen. Sie laden uns spontan ein mit ihnen ein Bier zu trinken. Der Manager erklärt uns, dass es Schüler und Lehrer sind die den Abschluss feiern und einen Ausflug machen. Wir unterhalten uns mit Ihnen gehen dann aber los um die Steinkrüge in der Abendsonne zu sehen. Uns schliesst sich Alex aus Nyon an, einer der 2 Welschschweizer. Unterwegs kaufen wir uns noch Bier um uns auf dem Hügel ein Sunset-Bierli zu genehmigen und die Aussicht zu geniessen. Im beschaulichen Ort finden wir dann doch noch ein Restaurant und es gibt ein feines Laotisches Lap (laotischer Salat mit Fleisch und frischen Kräutern.)
Als wir zurückkommen zum Guesthouse ist die kleine Party mit Musik noch voll im Gange. Alex war auch da und Adi hatte sich auch noch dazu gesellt auf ein, zwei… Bier. Wir bleiben nur eine Nacht und fahren dann weiter nach Luang Prabang.

Die Fahrt durch die Berge ist sehr schön. Das Leben der Menschen auf dem Land ist sehr einfach. Kinder spielen vor den Häuser, am Brunnen wird Wasser geholt oder die Haare gewaschen. Jung und Alt sammelt Gräser welche gebündelt werden. Überall liegen diese Gräser zum Trocknen an der Sonne. Daraus werden dann Besen gemacht.

Die Dorfgemeinschaft hilft sich beim bauen der Häuser, Mofas werden geflickt oder es wird gekocht und gegessen.

Luang Prabang

Ein toller Ort, ziemlich touristisch aber mit viel Charme und an guter Lage. Ausschlafen ist wieder mal angesagt. Im trendigen JOMA Cafe gibt’s ein feines Frühstück. Am Morgen ist es recht frisch und wir sind froh als sich die wärmende Sonne zeigt. Wir schlendern gemütlich durch den Ort auf der Suche nach einem Reisehandbuch von Myanmar. Zufällig treffen wir auf zwei Schweizer, welche wir in Battambang an der Busstation kurz kennenlernten. Wir nehmen zusammen noch einen Kaffee und tauschen uns über das Reisen aus.

Wir suchen leider vergeblich nach der Slowboat-Anlege-Station um Tickets für die zweitägige Bootsfahrt zur Thailändischen Grenze zu kaufen. Wir können es fast nicht glauben aber die Station wurde erst kürzlich an einen anderen Ort verlegt, 10 km flussaufwärts. In einem Ticketoffice haben wir dann noch 2 Tickets bekommen. Wir streifen noch durch den schönen Nachtmarkt und essen eine Kleinigkeit.

5:50 Uhr müssen wir aus den Federn. Das gibt uns aber auch Gelegenheit den allmorgendliche Bettelgang der Mönche zu sehen. Ein schönes Bild, die Mönche gehe hintereinander in ihren orangen Gewänder durch die Strasse und nehmen von den Einheimischen Essen entgegen. Das Spenden von Essen ist eine edle Geste und eine gute Tat. Mönche essen einmal am Tag und zwar die gespendeten Mahlzeit welche sie jeweils erhalten. In unserem Reisebuch steht, dass man das nicht verpassen sollte, jedoch mit Fotografieren, aus Respekt, zurückhaltend sein soll. So was steht anscheinend nicht in allen Reisebüchern wie wir leider feststellen müssen. Touristen scheren sich teilweise sehr wenig um gebührenden Abstand und Respekt. So rennen gewisse Leute mit ihren Kameras den Mönchen hinterher. Oder andere Touristen knien sich zwischen die Einheimischen an den Strassenrand und wollen ebenfalls Essen spenden. Leider werden sie enttäuscht, die Mönche nehmen es nicht an, denn dieses Ritual macht nur für Buddhisten Sinn.

Uns reicht die Zeit noch kurz am Morgenmarkt zwei Sandwiches zu essen und einen Kaffee zu trinken bevor wir vom Sammeltaxi abgeholt werden um an den Bootssteg zu gelangen.

Anders wie bei unserem ersten Bootstransfer in Kambodscha, sind die Sitze hier gepolstert, und es gibt Getränke und Kaffee zu kaufen. Die Sitze stammen wohl von ausrangierten Bussen, diese wurden auf Holzlatten und wie im Bus in Zweierreihe im Bootsrumpf platziert – clever und bequem.

Die Route führt uns innert 2 Tagen mit Übernachtung in Pakbeng, den Mekong Flussaufwärts an den Grenzübergang zu Thailand Houay Xay/Chiang Khong.

Kleine Stromschnellen und Felsen werden gekonnt passiert und umfahren. Es lässt sich wunderbar relaxen, lesen, schlafen oder Kartenspielen. Die Region die wir durchqueren ist sehr abgelegen und die meisten Dörfer sind nur über den Flussweg zugänglich. Die Begegnungen mit den Einheimischen auf Booten oder am Ufer stehen sind schön. Kinder winken und rufen uns zu, auch die Erwachsenen lächeln und grüssen freundlich. Unterwegs steigen Einheimische zu, welche das Boot auch als Transportmittel nutzen.

Gegen Abend kommen wir, nach 9 Std. Fahrt, in Pakbeng an. Hier kreuzen sich die Boote, auch die Touristen welche von Thailand her kommen verbringen hier die Nacht. Der Ort hat sich entsprechend eingerichtet und bietet einige gute Unterkünfte und Restaurants.

Der zweite Teil der Strecke ähnelt dem ersten. Wir sitzen in einem anderen aber ähnlichen Boot nur die Passagiere haben teilweise gewechselt. Vis-a-vis sitzt ein junger Reisender aus Japan. Eine Unterhaltung ist leider nicht gross möglich, da er nur einige Brocken Englisch spricht.

Ankunft in Houay Xay kurz vor 18 Uhr. Die Grenze schliesst um 18 Uhr und so verbringen wir die Nacht noch auf Laotischer Seite. Ein letztes Lap und Beer Lao für Adi – er geniesst es in vollen Zügen…!

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Beschauliches Laos

Reiseroute (11.1.2014 – 16.1.2014): Grenze Laos – Don Det – Pakse – Bolaven Plateau

Grenzübergang Laos

Ganz im Norden Kambodschas und somit im Süden von Laos stechen wir über den abgelegenen Grenzübergang bei Stung Treng. Zusammen mit 12 anderen Reisenden wollen wir von Kratie aus starten. Es gibt nicht viel Möglichkeiten dies zu bewerkstelligen, ausser man kauft ein ganzes Package, welches einem verspricht mit einigen Buswechseln und Fähre innert nützlicher Frist die Grenze zu überqueren. Der Zielort ist in unserem Fall die Insel Don Det in Laos. Es hat alles wie gewohnt begonnen. Mit einem vollen Minibus starten wir und dieser wird nach gut asiatischer Manier, innert Kürze noch randvoll mit vier Einheimischen aufgefüllt. Die Rucksäcke werden lieblos ans Heck geschnallt. Nach ca. 4 Std. Fahrt werden wir gebeten umzusteigen auf den Bus, welcher uns zur Grenze fahren soll. Nach zweimaligem Nachfragen des Busbegleiters, wie viele von uns nun zur Grenze müssen und es auch beim zweiten Mal 12 Personen sind welche dies bestätigten merken wir, dass ihn diese hohe Zahl etwas überrascht. Denn er hat gerade mal 3 Plätze im Anschlussbus frei. Na ja, irgendwie klappt das mit den Tickets und Anzahl Plätzen nie wirklich… wir alle sind es von den vielen Wochen in Asien gewohnt und nehmen es relaxed. Wir übriggebliebenen 9 Leute setzen uns zunächst mal an die Strasse auf unsere eh schon staubigen Rücksäcke, genehmigen uns eine Cola und warten ganz geduldig und zuversichtlich auf einen Minibus welcher scheinbar dann kommen soll. Es vergehen Stunden – und doch siehe da tatsächlich gabelt uns ein Minibus der älteren Sorte auf und ladet uns nach ca. zwei Stunden Fahrt vor dem Zoll ab. Die Formalitäten gingen reibungslos, wir waren die ersten, da für Schweizer bis 15 Tage kein Visum notwendig ist. Wir planen dann später eine Verlängerung zu holen, mit einer kurzen Ausreise nach Thailand. Nach der Zollabwicklung finden sich dann alle wieder auf der laotischen Seite ein. Im Grunde ist dieser Zoll sehr abgelegen, denn es gibt vielleicht all Stunde mal ein Fahrzeug zu sehen, und ein zwei Busse am Tag aber sonst ist hier nichts los. Beide Länder haben dennoch ganz grosse und moderne Zollbüros errichtet, welche aber leer stehen. Die 3 – 4 Zöllner sitzen immer noch in den Holz-Baracken, welche auch völlig ausreichend sind für die paar Nasen die da durchreisen.

Da standen, sassen und spielten wir also und warteten wieder. Diesmal allerdings ein bisschen weniger zuversichtlich, denn dass auch hier auf laotischer Seite ein Sonderfahrzeug für uns arrangiert wurde bezweifeln wir. Wir fragen mal einen vorbeikommenden Bus, ob er wohl ein paar von uns mitnehmen könnte, Fehlanzeige, ist auch schon überfüllt. Wir haben alle über unterschiedliche Agenturen gebucht und eine einfache Quittung erhalten. Leider meist ohne Adress- und Telefonangaben. Zum Glück konnten wir dann doch eine Telefonnummer ausfindig machen. Steve aus Australien, hat es auch tatsächlich geschafft jemanden ans Telefon zu bekommen. Seine klare Forderung nach einem Minibus wo alle 9 Platz haben, hat dann auch tatsächlich Früchte getragen. Nach gefühlten 2 Stunden werden wir vom Warten erlöst und kommen noch vor der Dämmerung an die Fährstelle. Alle wollen nun endlich ans Ziel: Don Det. Für die Mühen werden wir dann mit einem tollen Blick auf die unzähligen, friedlich daliegenden, grünen Inselchen im Mekong entschädigt. Bald haben alle ein Zimmer gefunden. Das Grenztrüppchen trifft sich dann fast zufällig wieder auf einen Drink und Burger auf einer der vielen wunderbaren Terrassen mit Blick auf die über dem Mekong untergehende Sonne.

Don Det (4000 Islands)

Die Fluss-Insel ist ein kleines Paradies und Backpacker Magnet. Es ist absolut relaxed, obwohl es wirklich viele Travellers hat, hat es einen enormen Charme. Es gibt viele Holzhüttchen, ganz einfach eigerichtet aber mit Hängematte auf der Veranda und meist direkt am Mekong. Der ideale Ort zum Ausspannen. Die Insel ist so klein, man trifft sich immer wieder. Auf unserer Erkundungstour zu Fuss, treffen wir die beiden in London lebenden Polen Anna und Kuba mit Esther, einer Deutschen Kollegin an. Wir setzten uns dazu und plaudern noch ein paar Stunden. Superspannend die drei haben sich in Chiang Mai in Thailand auf der Mindful Farm kennengelernt. Das war ein unglaublich schönes Erlebnis und sie haben uns sehr neugierig gemacht. Achtsamkeit ist das Thema auf dieser Farm, man arbeitet dort im Garten lernt viel über biologischen Gemüseanbau und meditiert zwischendurch. Hört sich für uns etwas fremd an aber durchaus interessant und macht uns neugierig.

Nach einem feinen „Hangover“ Frühstück mit Steve machen wir am nächsten Morgen zusammen mit Esther eine kleine Velotour auf die angrenzende Insel Don Khon. Ein schöner Wasserfall in einer wunderschönen Mekong Landschaft, hübsche kleine Weiler säumen den Radweg. Einfach nur idyllisch und traumhaft schön. Auch heute Abend zieht es uns in die „1 More Bar“ auf der Sunset Seite der kleinen Insel, wo wir Esther, Anna und Kuba wieder treffen.

Natürlich hätten wir es Anna und Kuba gleich tun und 2 Wochen hier bleiben können. Wir würden es auf jeden Fall länger aushalten auf Don Det, keine Frage. Aber uns treibt es weiter, denn wir sind ja auch noch soo.. gespannt auf den „Rest“ von Laos und dafür braucht es halt eben auch noch Zeit.

Pakse und Roller Loop aufs Bolaven Plateau

Auf der Route Richtung Norden sind Pakse und Thakhek zwei Station welchen wir einen Besuch abstatten. Beide Städtchen sind ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung der Umgebung. Uns reizen die Natur und die Menschen dort. Eine tolle flexible Art die bergige Landschaft zu erkunden ist das Roller fahren.  Nach einer Nacht in Pakse, machen wir uns auf, die Stadt Richtung Bolaven Plateau zu verlassen. Zuerst müssen wir unsere beiden Roller noch volltanken, dann kann es losgehen. Der Verkehr nimmt zum Glück nach dem verlassen der Stadt schnell ab und so können wir uns der herrlichen Landschaft widmen. Das Bolaven Plateau ist bekannt für seinen Kaffee Plantagen. Bei Mr. Vieng können wir zuschauen, wie die Kerne über dem Feuer geröstet werden. Bei stetigem Rühren werden aus der gelben, eine grüne und schliesslich eine braune Kaffeebohne. Dann können wir selbstverständlich den Kaffee noch probieren. Lecker! Moni hat richtig Freude an ihrem Honda Scoopy und saust, wie wenn sie nie etwas anderes gemacht hätte, gewagt über die kurvige und hügelige Piste. Die Menschen leben in meist auf Stelzen gebauten Holz- oder Strohhütten. Wasser holt man sich aus dem Fluss oder Dorfbrunnen und gekocht wird mit Holz oder Kohle. Oft sieht man kleine Tante-Emmaläden, welche die Grundversorgung sichern. Immer wieder winken uns Kinder zu und rufen Sabaydee oder Hello, das finden wir sehr rührend. Die Menschen schenken uns immer ein freundliches Lächeln und geben einem das Gefühl willkommen zu sein.

Unsere Route führt uns dann in die kleine Ansammlung von Häusern, welche sich nach dem dortigen Wasserfall Tad Lo nennt. Wir entscheiden uns für das Guesthouse bei der Brücke mit Blick auf den Fluss. Die Nacht wird allerdings ziemlich lärmig.  Es findet ein Fest bei der Pagode statt, die Einweihung vom neuen Buddha und eine Erweiterung am Tempel werden gefeiert. Die Einheimischen feiern gut und gerne und das immer mit dröhnender Musik aus meterhohen Boxentürmen (wie bei einem Madonna-Konzert). Wie wir erfahren, mussten sie um 4 Uhr aufhören, da es zu Handgreiflichkeiten kam, ansonsten wäre es wahrscheinlich noch bis um 6 Uhr gegangen.

Nach einem einfachen Frühstück im „Dorf“ zwischen Schwein, Hunden, Katzen und Hühnern, brausen wir weiter. Auf unserer handgezeichneten Karte, sehen wir einen Abstecher zum Tad Yuang Wasserfall. Es hat sich gelohnt, nach kurzem Fussmarsch erblicken wir einen tollen grossen Wasserfall inmitten einer saftig grünen Landschaft. Danach geht es wieder zurück nach Pakse, in das Guesthouse wo wir den Rest unseres Gepäcks deponiert haben.

 

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