Reiseroute (5.9.2013 – 14.9.2013): Uludag/Bursa – Ankara – Bogazkale – Nevsehir – Göreme – Ihlara Vally – Sulthanhani – Acigöl See & Meke Krater
Wir kürzten unser Route von Istanbul nach Bursa ab, indem wir in Eskihisar die Fähre über einen Ausläufer des Marmara Denizi nahmen. Zur Abwechslung wollten wir mal wieder in die Berge in das Uludag-Massiv (höchster Berg 2543 m ü.M) etwas südlich von Bursa, da wo die gut betuchten Türken ihren Skiurlaub verbringen. Landschaftlich eine sehr schöne Gegend mit Wäldern und Almwiesen, eine alpine Vegetation (fast wie im Engadin ;-). Der Ort selbst ist im Sommer ziemlich ausgestorben und auch nicht sonderlich hübsch. Es gibt 2-3 Sessellifte, welche die meist einheimischen Touristen in die Höhe führten. Anhand der Sesselbahnen, Skilifte und den Pisten können wir uns vorstellen, dass das Skigebiet im Winter noch recht toll ist. Entgegen unseren Vorstellungen gab es aber leider keine beschilderten Wanderwege. Wandern scheint in der Türkei eh nicht so angesagt zu sein. Die Türken lieben vielmehr das Picknicken, darin sind sie wirklich Weltmeister. Überall und jederzeit wird mit der ganzen Familie gepicknickt, meist mit Kohlegrill und immer unmittelbar in der Nähe vom Auto.
Der einfache Camping in Uludag, welcher im Nationalpark-Eintrittspreis inklusive ist, war sehr gross und ideal. Er ist vor allem von einheimischen „Blachen-Zeltlern“ belegt (wir vermuten Dauercamper). Auch hier waren wir die einzigen ausländischen Gäste. Kurz nachdem wir den Wagen abgestellt hatten wurden wir von einem Zelt-Nachbarn aufgesucht. Er wollte uns möglicherweise zum Essen einladen, da wir uns jedoch sprachlich überhaupt nicht verständigen konnten waren wir zunächst nicht sicher, was er wirklich wollte. Wie auch immer, wir haben abgelehnt. Adi hatte zu diesem Zeitpunkt auch bereits einen lauen Magen. Wir hatten uns offensichtlich etwas eingefangen. Wir hatten dann auch beide Magen-Darm Probleme und somit leider eine unschöne, kurze und unruhige Nacht verbracht. Kann passieren, am nächsten Tag war Adi zum Glück wieder fit nur Moni musste noch etwas leiden.
Bogazkale
Die nächsten 640 km war Adi dann folge dessen alleiniger Chauffeur. Er hat auch tapfer durchgestanden. Wir haben uns Bogazkale (200 km östlich von Ankara) als nächstes Etappenziel ausgesucht. Der Ort ist Ausgangspunk für die Besichtigung der berühmten Ruinenstätten der ehemals hethitischen Hauptstadt Hattusa (ca. 1650 bis 1200 v. Chr.)
Auf dem Camping Asikoglu (neben gleichnamigen Hotel&Restaurant) wurden wir von Cengiz dem Manager herzlich in Empfang genommen. Lustigerweise sind fast gleichzeitig 3 andere Campers eingetroffen, das waren drei riesige Allrad Camper aus Deutschland.
Bogazkale ist eine typische zentralanatolische Siedlung, sehr ursprünglich und ländlich. Der Ort hat ein ganz neues, modernes und sehenswertes Museum. Die Besichtigung von Hattusa unternahmen wir zu Fuss. Im Dorf auf dem Platz in der Teestube von Jakub haben wir uns erst mal mit einem Cay (Tee) gestärkt. Jakub konnte ein wenig Englisch. Meistens können die Leute etwas Englisch, Deutsch oder Französisch, entweder weil sie schon im Ausland gearbeitet haben oder dies von den Touristen gelernt haben. Sowieso sind die Teestuben, der ideale Ort um sich zu erholen, zu stärken und gleichzeitig etwas über Land und Leute zu erfahren. Wir hatten versprochen nach der Besichtigung nochmals vorbei zu kommen, was wir auch gerne taten.
Es sind noch etliche Ausgrabungen im Gange, durchgeführt vom Deutschen Archäologischen Institut. Kaum hochgelaufen hat uns netterweise eine junge Archäologin angesprochen und gefragt ob wir gerne erfahren möchten was das Team gerade auszugraben gedenkt. War natürlich super spannend und sehr informativ.
Nach der Tour hatten wir uns bei Jakub nochmals erholt und mit ein paar anderen Männern gute Gespräche. Als wir dann später Cengiz in seinem Restaurant trafen, konnten wir ihm die Einladung zu einem Cay auch nicht ausschlagen. Auch dem feinen Mittagsbuffet konnten wir nicht wiederstehen.
Wir stellen fest, dass man in der Türkei unweigerlich zum Teetrinker wird. Es ist auch wirklich gemütlich und entspannend. Es empfiehlt sich daher sich die Zeit zu nehmen und sich auf die Einladungen einzulassen. Die Leute sind lustig und interessiert und natürlich kann man es ihnen auch nicht verübeln, wenn sie teilweise versuchen etwas zu vermitteln oder zu verkaufen. So wird hier der Lebensunterhalt verdient und somit finden wir das auch ganz OK.
Warum selber kochen, wenn man feines Essen gleich um die Ecke bekommt. Es hat sich in vielerlei Hinsicht gelohnt im Hotel-Restaurant zu essen, u.a. konnte sich Adi mit Deniz, dem Bruder von Cengiz, intensiv über den türkischen Fussball und Galatasaray unterhalten. Auch der FC Basel und Murat Yakin ist den Türken ein Begriff!
Nach einem letzten Cay am Morgen bei Cengiz nahmen wir Abschied und fuhren über die Anatolische Hochebene über Avanos und Nevsehir.
Kappadokien
In Derinkuyu besichtigten wir die berühmteste und grösste unterirdische Höhlenstadt Kappadokiens. Bis zu 20‘000 Menschen sollen in den Höhlenstädten dieser Gegend einst Zuflucht gefunden haben. In dem ausgeklügelten Fluchtsystem der 55 m tiefen Siedlung mit Wohn- und Lagerräumen, Ställen, Wasserdepots, Toiletten und Kirchen konnten die Bewohner der oberhalb liegenden Städte bei Gefahr lange Zeit überleben. Es war sehr beeindruckend geduckt in den engen Gängen in diese Unterwelt hinabzusteigen.
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